Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

reizendes Reinigungsmittel - Hautkontakt und lange Exposition

Frage: reizendes Reinigungsmittel - Hautkontakt und lange Exposition

TanteIrmgard

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Guten Tag! Ich bin trotz der vielen beruhigenden Auskünfte zu anderen "Lösungsmittelfragen" noch immer sehr beunruhigt, denn: Vor Kurzem war ich unvermittelt in direktem Kontakt mit einer mir unbekannten Chemikalie, die sehr stark stank. Sie befand sich auf zwei Schwämmen, die, wie sich heraus stellte, Schüler mit der Chemikalie getränkt hatten, ohne zu wissen, worum es sich handelte. Im Unwissen darüber, woher der Gestank kam, hielt ich mich zunächst etwa 20' direkt neben/vor dem lösungsmittelhaltigen Reinigungsmittel auf, bevor ich mit dem Schwamm die Tafel wischte. Nachdem mir ewusst wurde, dass sich darin etwas Fremdes befinden musste, wusch ich die Schwämme umgehend am Spülbecken aus - bzw. begann damit und ließ dann nach ca. 1 Minute davon ab, weil die Haut gereizt wurde und ich einsah, dass ich diese Mengen nicht so schnell heraus gewaschen bekäme... Der Raum war aber die gesamte Stunde über (45') nicht bis schlecht gelüftet und der Gestank intensiv. Die spätere Recherche ergab dann, dass die Flüssigkeit "Nichtionische Tenside, Lösungsmittel, Hilfs- und Duftstoffe" beinhaltete. Ich habe dann viel Druck ausüben müssen, um von der Firma ein Sicherheitsdatenblatt zu dem nicht mehr vertriebenen Produkt zu bekommen (hat ja auch sicher seine Gründe...!?). Es enthält u.a. Limonene, 2-2-Butoxyetoxyethanol, Lösungsmittelnaphtha. Die Vorsichtsmaßnahmen, die beim Verwenden des Zeugs festgeschrieben werden, sind enorm. (Spezialhandschuhe, Atemschutz bei offenem Fenster usw.). Kann ich trotz des falschen Umgangs mit dem Mittel davon ausgehen, dass dieser einmalige Kontakt von uns beiden noch gut verkraftet werden kann, oder ist das schon bedenklich viel Kontakt!? Kann bzw. WIE kann ich üverprüfen lassen, ob und welche Auswirkungen mein Kind evtl. ausbaden muss? Haben Sie vielen Dank.


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Lösungsmittel können zwar die Atemwege reizen, erreichen aber bei kurzfristiger inhalativer Exposition nicht den kindlichen Organismus in relevanten Umfang. Nur bei täglicher beruflicher Exposition (z. B. Lackiererei) wäre Zurückhaltung angebracht. Sie können zwar die kindliche Entwicklung durch Ultraschall kontrollieren lassen, doch wird durch diese kurzfristige Exposition (Atemwege, Haut) keine Anomalie entstanden sein.


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