krumpli
Lieber Herr Dr. Paulus, ich habe eine Frage zur Progestetoneinnahme während der SS. Ich bin durch ICSI (aufgrund Endometriose) beim 1. Transfer ss geworden. Unsere Tochter wurde Ende der 38. SSW per Kaiserschnitt entbunden und ist nun 1 Woche alt. Direkt nach Transfer bekam ich Crinone und Prolutex. Diese beiden Medikamente setzte ich Ende der 13.SSW ab. In der 15. SSW wurde zum 1. Mal meine Cervix gemessen: 2.9-3.0cm. Daraufhin begann ich mit Utrogestan 200mg/abends. Dies nahm ich ein bis 37+0. ab 31+0 wurde ich wegen Cervixlänge 1.9cm und Kontraktionen 5 Wo hospitalisiert. Nun bin ich auf diese dänische Studie gestossen, die besagt, dass Progestetoneinnahme während oder vor der SS zu einem erhöhten Leukämie-Risiko führt. Würden Sie in Anbetracht dessen von einer Progesterongabe in der SS (insb. doppelte Gabe Crinone UND Prolutex in den ersten 12 Wo sowie Progesterongabe zur Stärkung von Mumu und Cervix) abraten? Ich habe ja praktisch während der gesamten SS Progesteron genommen. Hat Progesteron wirklich eine karzinogene Wikung? Ich danke Ihnen herzlich!
Leider stiften solche Fall-Kontroll-Studien häufig Verwirrung. Ausgangspunkt dieser Untersuchung waren Fälle von Kindern mit Tumorentwicklung. Betrachtet man die 48 Kinder mit Leukämie, so hatten in 18 Fällen (37,5%) die Mütter im Rahmen der Kinderwunschbehandlung Progesteron erhalten, während bei einer Vergleichsgruppe von 1.289 gesunden Kindern 222 Mütter (17,2%) Progesteron erhalten hatten. Hier wird also aus dem Blickwinkel der erkrankten Kinder die Vorgeschichte durchforstet. Für den Alltag wäre es jedoch interessant zu erfahren, wie viele Mütter unter Progesteron-Therapie Nachkommen mit Tumoren erwarten müssen. Das lässt sich jedoch aus diesen rückblickenden Fall-Kontroll-Studien leider nicht ableiten. Außerdem kann man aus diesen Fall-Kontroll-Studien keinesfalls einen klaren Zusammenhang von Ursache (z. B. Progesteron) und Wirkung (z. B. kindlicher Tumor) herstellen. Natürlich sind in Deutschland die Geburtenzahlen und die Zahl der Störche in den letzten 50 Jahren deutlich gesunken. Doch ist der Storch nicht unbedingt für die niedrige Geburtenrate verantwortlich. Eine Klärung ließe sich nur durch prospektive Kohortenstudien erreichen, d. h. einen Vergleich von zwei Gruppen von Müttern mit Kinderwunschtherapie: Wenn die Gruppe unter Progesteron-Behandlung signifikant häufiger Nachkommen mit Tumoren zu beklagen hätte gegenüber einer Kontrollgruppe ohne Progesteron-Therapie, dann wäre die Sachlage einfacher zu interpretieren. Bei einem Mangel an Gelbkörperhormon macht es grundsätzlich Sinn, das Defizit durch Gabe von Progesteron auszugleichen, damit die Schwangerschaft erhalten bleibt. Es soll ja nur der Zustand hergestellt werden, den der mütterliche Organismus durch Hormonproduktion im Eierstock idealerweise selbst erreicht. Die Interpretation der von Ihnen zitierten Studie ist sehr gewagt und sollte keinesfalls dazu führen, auf jegliche Progesteron-Gabe zu verzichten. Sonst müssten wir ja bei jeder Schwangeren die Funktion der Eierstöcke reduzieren, damit möglichst wenig Progesteron produziert wird.
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