Frage: Postafene unbedenklich?

Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich befinde mich in meiner 3. Schwangerschaft (2.=MA)... wie bereits bei der 1. Schwangerschaft leide ich unter einer extremen Übelkeit. Mir ist den kompletten Tag/teils auch nachts übel und ich übergebe mich über den Tag verteilt immer wieder. An Hausmittel ist leider nicht mehr zu denken. Vomex A helfen nur bedingt. Über Foren im Internet bin ich auf das Medikament Agyrax gestoßen. Eine belgische Apotheke teilte mir auf Anfrage mit das dies derzeit nicht lieferbar sei jedoch Postafene, was wohl die gleichen Inhaltsstoffe hat. Ich habe bisher eine halbe Tablette genommen und zumindest das Erbrechen blieb aus. Allerdings bin ich unsicher ob die Einnahme wirklich unbedenklich ist.... möchte nach meinem Abgang nichts riskieren... und mein Frauenarzt ist im Urlaub. Können Sie mir weiterhelfen? Vielen Dank!

von Steffi!313! am 28.12.2018, 10:48



Antwort auf: Postafene unbedenklich?

Das Collaborative Perinatal Project stellte bei 1.014 Schwangeren nach Anwendung von Meclozin im ersten Schwangerschaftsdrittel keine Häufung angeborener Anomalien fest (Heinonen et al 1977). In einer anderen Studie mit 613 Schwangeren wurde nach Medikation mit Meclozin im ersten Schwangerschaftsdrittel ebenfalls keine Zunahme von Fehlbildungen beschrieben (Milkovich & van den Berg 1976). Bei drei Fall-Kontroll-Studien über insgesamt ca. 1.300 Kinder mit angeborenen Störungen war Meclozin nicht überdurchschnittlich häufig vertreten (Mellin 1964; Nelson & Forfar 1971; Greenberg et al 1977). Bei Meclozin handelt sich um einen der am längsten in der Schwangerschaft erprobten Wirkstoffe. Meist genügt eine Tagesdosis von 25 bis 50 mg. Sie könnten also die Einnahme von Postafene (Wirkstoff: Meclozin 25 mg pro Tablette) durchaus fortsetzen, solange die Beschwerden (Übelkeit und Erbrechen) es erfordern.

von Dr. Wolfgang Paulus am 31.12.2018