Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Paracodin in der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Paracodin in der Schwangerschaft

Julie_78

Hallo Herr Dr. Paulus, ich bin aktuell in der 21. Ssw und seit einer Woche von heftigem Reizhusten geplagt. Tagsüber komme ich mit den üblichen Hausmitteln wie Inhalieren, viel Trinken, etc. zurecht, aber nachts kann ich wirklich kaum schlafen. Meine Frauenärtzin hat mir Paracodin (10 mg, Dihydrocodein) verschrieben; ich soll Abends eine Tablette nehmen. Nun steht in der Beilage, dass eine längerfristige Einnahme zur Abhängigkeit des Neugeborenen führen kann. Meine Frage: was heisst längerfristig? Darf ich guten Gewissens jede Nacht eine Tablette nehmen, bis sich der Husten beruhigt? Über welchen Zeitraum? Oder wäre es besser zwischen den Einnahmen eine Nacht zu pausieren? Meinem Kind geht es soweit gut, es wurde allerdings beim Organscreening eine Plexuszyste im Gehirn festgestellt, die sich ja hoffentlich noch zurück bildet. (Sonst normal entwickelt, NIP Test unauffällig.) In der Beilage wird auch erwähnt, das man die Tabletten nicht nehmen soll, wenn man eine Kopfverletzung hat oder erhöhten Hirndruck. Ist das bei einer Zyste der Fall und das Codein somit für mein Kind gefährlich? Empfehlen Sie eine Alternative? Vielen Dank! Julie


Eine beständige Einnahme von Opiatabkömmlingen über viele Wochen kann zur Abhängigkeit von Mutter und Kind führen. So lange wird die Behandlung bei Ihnen sicher nicht erforderlich sein. Da Sie sich schon jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung befinden, ist nicht mit Fehlbildungen durch Dihydrocodein zu rechnen. Eine Plexuszyste ist ein häufiger Nebenbefund in der Ultraschalldiagnostik (meist ohne Konsequenz!) und hat nichts mit erhöhtem Hirndruck zu tun.


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