lilly0505
Hallo Herr Dr. Paulus, pünktlich zum Start der Grillsaison las ich eine Warnung, dass aufgrund der hohen Temperaturen beim Grillen kein gepökeltes Fleisch oder geräucherter Fisch verwendet werden soll, weil sich dann Nitrosamine bilden können. Auf die Idee, Räucherfisch oder Pökelfleisch zu grillen wäre ich auch nicht gekommen, aber dabei stellte sich mir eine Frage: In der Schwangerschaft habe ich schon gelegentlich mal Salamipizza gegessen oder aber etwas Schinken im Auflauf gehabt. Ich nehme an, ein Backen im Backofen bei 180 Grad Umluft lässt diese Stoffe auch schon entstehen, dass dies aber bei nur gelegentlichem Vorkommen und relativ kleinen Fleischmengen für die Entwicklung des Kindes kein Problem ist? In der Frühschwangerschaft habe ich allerdings zweimal – im Nachhinein wohl eine blöde Idee – zweimal Räucherfisch (einmal Makrele, einmal Stremellachs, beide Male etwas über hundert Gramm) im Backofen erwärmt, weil beides kalt ja in der Schwangerschaft vermieden werden sollte. Ich kann mich nicht an die Temperatur erinnern. Sollte diese auch höher gewesen sein, würde das für unser Kind in der späteren Entwicklung (erhöhtes Krebsrisiko?) ein Problem darstellen oder muss man sich bei zwei Malen keine größeren Sorgen machen? Unser Kind wird noch gestillt und ist insgesamt völlig fit. Vielen Dank für Ihre Einschätzung und Ihnen ein frohes Osterfest.
Nitrosamine kommen meist in sehr geringen Dosen in vielen Lebensmitten vor (z. B. gepökelte Fleischerzeugnisse). Sie sind Reaktionsprodukte von Nitrit und sekundären Aminen, die sich vor allem unter Hitzeeinwirkung bilden. Bei häufiger Einnahme in höheren Dosen wird eine Zunahme von Magen- und Speiseröhrenkrebs angenommen. Das gilt natürlich vor allem für die langfristige Ernährung. Der Einfluss über die Muttermilch ist zu vernachlässigen.