Natalie1983
Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, seit vielen jahren schon quälen mich regelmäßige Migräneanfälle und ich habe schon, möchte ich behaupten, fast alles ausprobiert (Physio, Akkupunktur, alternative Behandlungsmethoden, normale Schmerzmittel wie Ibuprofen, Paracetamol bis hin zu Sumatriptan). Derzeit bin ich regelmäßig bei der Osteopathie. Während meiner Schwangerschaft zwischen Juli 2013 und April 2014 ließen die Migräneanfälle merklich nach und ich hoffte schon, dass wie bei meiner Mutter und Schwester meine Migräne durch die Geburt meines ertsen Kindes weggeht. Leider blieb es beim Wunsch. Seit der Geburt im April 2014 häuften sich die Migräneanfälle wieder und ich habe fast jede Woche, manchmal auch zweimal pro Woche einen Migräneanfall. Während der Schwangerschaft und auch bis vor kurzem habe ich keinerlei Medikamente genommen. Letztens hielt ich es aber nicht mehr aus und ich versuchte die Schmerzen mit Paracetamol 500 zu lindern. Leider half dies nicht und als ich gestern wieder unerträgliche Migräneschmerzen hatte, nahm ich seit langem (das letzte Mal war vor meiner Schwangerschaft) wieder eine Sumatriptan Bluefish 100 mg. Gott sei Dank wurden die Schmerzen dann besser, aber trotzdem habe ich nun Angst, dass dies meinem Kind schadet(e), da ich noch voll stille. Ist meine Angst berechtigt? Was würden Sie mir für die Zukunft empfehlen, wenn ich wieder einen unerträglichen Migräneanfall bekomme? Kann ich im Bedarfsfall Sumatriptan wieder nehmen oder sind andere Medikamente besser? Herzlichen Dank schon im Voraus für Ihre Hilfe und Ihre Antwort.
Als Schmerzmittel der ersten Wahl gilt in der Stillzeit Paracetamol (bis 4 x 500 mg pro Tag). Paracetamol geht nur in geringen Mengen in die Muttermilch über. Messungen bei 12 Mutter-Kind-Paaren ergaben nach Gabe von 650 mg Paracetamol eine Aufnahme von 0,04 bis 0,23% der mütterlichen Dosis durch den Säugling (Berlin et al 1980). Die American Academy of Pediatrics betrachtet Paracetamol als vereinbar mit dem Stillen (Committee on Drugs 1994). Unter den nichtsteroidalen Antiphlogistika sollte in der Stillzeit Ibuprofen bevorzugt werden. Ibuprofen konnte z. B. bei therapeutischer Gabe von 800 bis 1.600 mg pro Tag nicht in der Muttermilch nachgewiesen werden. Ibuprofen geht nur geringfügig in die Muttermilch über (Townsend et al 1984; Weibert et al 1982). Ein Säugling nimmt über die Muttermilch 0,0008% der mütterlichen gewichtsbozogenen Dosis auf (Walter & Dilger 1997). Die American Academy of Pediatrics betrachtet Ibuprofen als kompatibel mit dem Stillen (American Academy of Pediatrics 1994). Unter den Triptanen existieren die größten Erfahrungen für den Wirkstoff Sumatriptan. Eine Publikation berichtet von einem Übergang des Sumatriptan in die Muttermilch (Wojnar-Horton et al 1996). Nach subkutaner Injektion bei fünf stillenden Müttern wurde ein Übergang von 3,5% der mütterlichen Dosis auf den Säugling ermittelt. Da die Bioverfügbarkeit von Sumatriptan nach oraler Gabe nur 14% beträgt, ist darunter mit einer noch geringeren Exposition des Säuglings zu rechnen. Verwirft man die Muttermilch in den ersten 8 Stunden nach Anwendung von Sumatriptan kann man eine kindliche Exposition weitgehend vermeiden.
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