rosesforever
Sehr geehrter Dr. Paulus, ich bin nach ICSI in der 4+3 Woche schwanger. Ich nehme seit Jahren aufgrund eines PCOS mit anovulatorischen Zyklen und Insulinresistenz Metformin. Unter Metformin war der HOMA Index immer bei 1, im Vorfeld ohne Therapie 2,7 bei allerdings normalen BZ Werten und OGTT im oberen Normbereich. Ich wiege bei 1,77m 81kg. Nun sagte meine Kinderwunschklinik das das Metformin bei positiver Herzaktivität abgesetzt wird. Meine Gynäkologin sagte mir bevor ich schwanger wurde, das ich das Metformin bis zur 12. SSW nehmen soll. Nun finde ich es schwer eine fundierte Entscheidung zu treffen. Ich habe mehrfach gelesen das Metformin das Fehlgeburtenrisiko senkt, wenn die Schwangerschaft unter Medikation eintritt. Haben Sie einen Rat für mich? Ich würde gerne gut informiert zum ersten Ultraschall in der KiWu Klinik gehen damit ich die richtigen Fragen stellen kann. Vielen Dank vorab! Herzliche Grüße Rose
Im Zusammenhang mit dem PCO-Syndrom wurde vermehrt eine Hyperinsulinämie registriert. Durch Metformin lässt sich die ovarielle Störung häufig beheben. Eine Fortführung der Medikation im I.Trimenon soll die Abortrate bei PCO-Patientinnen senken (Glueck et al 2001). Diese Annahme beruht auf der Beobachtung von 2 Aborten unter 19 mit Metformin behandelten Schwangeren im Verhältnis zu 16 Spontanaborten unter 22 unbehandelten PCO-Patientinnen. Die Nachkommen der mit Metformin behandelten Patientinnen zeigten keine kongenitalen Anomalien. In einer kontrollierten Studie wurden 126 Neugeborenen erfasst, deren Mütter wegen PCO-Syndroms bereits vor Konzeption und während der gesamten Schwangerschaft Metformin (1,5 – 2,55 g/d) eingenommen hatten (Glueck et al 2004). Dabei traten lediglich zwei angeborene Anomalien auf (1,6%). In der unbehandelten Normalbevölkerung rechnet man mit einer Fehlbildungsrate von 3 bis 5%. Neuere Übersichtsarbeiten sehen keinen Nachweis für eine erhöhte Abortrate allein aufgrund eines PCO-Syndroms. Demnach gäbe es keine ausreichende Begründung für eine langfristige Medikation mit Metformin in der Schwangerschaft. Es liegen zwar Hinweise auf positive Effekte von Metformin zur Behandlung eines Gestationsdiabetes in Schwangerschaftsmitte vor, doch sind für eine Empfehlung dieser Medikation weitere Studien erforderlich (Norman et al 2004, Homburg 2006). Eine randomisierte kontrollierte Multicenterstudie mit 257 PCO-Patientinnen fand keinen Vorteil einer Dauertherapie mit Metformin in der Schwangerschaft im Hinblick auf die Entwicklung von Präeklampsie, Schwangerschaftsdiabetes oder Frühgeburten (Vanky 2010). Inwieweit die langfristige Gabe von Metformin in der Schwangerschaft Vorteile mit sich bringt, muss durch größere Studien abgeklärt werden (Legro et al 2010). Wenn Sie wegen einer Insulinresistenz Metformin einnehmen sollen, kann das bei Kinderwunsch den Eintritt einer Schwangerschaft durchaus unterstützen. Das Präparat muss auch in der Schwangerschaft nicht unbedingt abgesetzt werden, da bisher keine besonderen kindlichen Komplikationen beschrieben wurden. Ob Sie Metformin bis zum Nachweis einer Herzaktion oder bis zum Ende des I.Trimenons einnehmen, sollten Sie mit Ihren betreuenden Ärzten nochmals erörtern. Das hängt sicherlich auch vom Ausmaß der Insulinresistenz ab.
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