Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Medikamente bei Madenwurmbefall

Frage: Medikamente bei Madenwurmbefall

Juni87

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Guten Tag, Ich bin in der 8. SSW. Herz vom Embryo schlägt, wurde diese Woche beim US bestätigt. Am Abend zuvor habe ich leider 2 Madenwürmer auf meinem Stuhl gesehen Habe dem gyn gleich erzählt davon, meinte ich solle keine Medikamente dagegen nehmen, zumindest nicht vor 2. Trimester. Finde ich auch besser so, ist mit lieber. Die Frage, kann wirklich abgewartet werden bis in ca 6 Wochen mit einer Therapie? Schadet dem Kind ein Medikament gegen wurmbefall auch im 2 Trimester noch? Ich habe wirklich Angst, auch aufgrund von vorangegangener Fehlgeburt. Kann man das evtl auch mit Ernährung und massiver Hygiene bin den Griff bekommen? Ich hatte bereits im unschwangeren Zustand Anfang 2021 einen madenwurmbefall, den ich gleich Therapiert habe. Ich habe noch 2 kleine Kinder Zuhause. Gutes neues Jahr


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Der Wirkstoff Mebendazol ist beim Menschen in der Schwangerschaft relativ gut erprobt, ein Anhalt für ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergab sich bisher in humantherapeutischen Dosen nicht. In Gegenden mit endemischem Hakenwurmbefall konnte die Anämie in der Schwangerschaft durch anthelmintische Therapie gelindert werden. Daher wurde in einer großen Studie in Sri Lanka die Anwendung von Mebendazol im II.Trimenon zur Beseitigung des Hakenwurmes untersucht (de Silva et al 1999). Nach Therapie mit Mebendazol wich die Fehlbildungsrate mit 97 von 5.275 Fällen (1,8%) nicht signifikant von der unbehandelten Kontrollgruppe mit 26 von 1.737 Fällen (1,5%) ab. Entgegen dem ärztlichen Rat nahmen 407 Schwangere bereits im I.Trimenon Mebendazol ein, wobei 10 Fehlbildungen (2,5%) registriert wurden. Auch hier ergab sich kein signifikanter Anstieg der Fehlbildungsrate. Der Anteil von Totgeburten und perinatalen Todesfällen (1,9 vs 3,3%) sowie Wachstumsretardierungen (1,1 vs 2,3%) lag nach Behandlung mit Mebendazol signifikant niedriger als in der Kontrollgruppe. Die Autoren sehen bei Wurmbefall im Darmtrakt keine Vorbehalte gegenüber der Mebendazol-Therapie im II./III.Trimenon. Bei ausgeprägtem Befund wäre eine Therapie auch schon im ersten Trimenon vertretbar. Mit Hygiene und Ernährung alleine werden Sie das Problem mit den Madenwürmern höchstwahrscheinlich nicht in den Griff bekommen.


Juni87

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Schäden Madenwürmer dem Embryo?


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