Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Medikament MCP (Metoclopramid)

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Medikament MCP (Metoclopramid)

Gutholz

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Sehr geehrter Herr Dr. med. Paulus, bei meinem ersten Kind litt ich an Hyperemesis gravidarum. Wir möchten in naher Zukunft ein zweites Kind aber die Angst auf dieses ständige Erbrechen mit Infusionen ist sehr hoch. Mir wurde nun folgendes Medikament empfohlen: MCP (Metoclopramid). Was halten Sie davon? Was können Sie mir empfehlen als vorbeugende Maßnahme? Vitamine/Medikamente etc.?!?!?!?!?! Vielen Dank! Freundliche Grüße


Dr. Wolfgang Paulus

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Die älteren Antiemetika Meclozin, Dimenhydrinat (z. B. Vomex®), Metoclopramid (z. B. Paspertin®) und Diphenhydramin ergaben keine Hinweise auf Fruchtschädigung, weshalb ihr Einsatz in der Schwangerschaft akzeptabel erscheint. Das Collaborative Perinatal Project stellte bei 1.014 Schwangeren nach Anwendung von Meclozin im ersten Schwangerschaftsdrittel keine Häufung angeborener Anomalien fest (Heinonen et al 1977). In einer anderen Studie mit 613 Schwangeren wurde nach Medikation mit Meclozin im ersten Schwangerschaftsdrittel ebenfalls keine Zunahme von Fehlbildungen beschrieben (Milkovich & van den Berg 1976). Bei drei Fall-Kontroll-Studien über insgesamt ca. 1.300 Kinder mit angeborenen Störungen war Meclozin nicht überdurchschnittlich häufig vertreten (Mellin 1964; Nelson & Forfar 1971; Greenberg et al 1977). Bei Meclozin handelt sich um einen der am längsten in der Schwangerschaft erprobten Wirkstoffe. Meist genügt eine Tagesdosis von 25 bis 50 mg. Leider ist der Wirkstoff Meclozin derzeit aufgrund ökonomischer Erwägungen der Hersteller nicht auf dem deutschen Markt erhältlich, jedoch im benachbarten europäischen Ausland. Berichte über den erfolgreichen Einsatz von Ondansetron bei therapierefraktärem Erbrechen in der Schwangerschaft liegen vor. Von einer dänischen Kohorte wurden 1.849 Schwangerschaften ausgewertet, in denen ein Rezept für Ondansetron ausgestellt worden war. Es zeigte sich kein Anstieg von Spontanaborten, Fehlbildungen, Frühgeburten oder Wachstumsretardierungen (Pasternak et al 2013).


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