Mitglied inaktiv
Nach den neuen ARIA Richtlinien zur Behandlung der allergischen Rhinitis werden alpha- Sympathomimetika als Risiko für eine Gatroschisis angesehen, als Antihistaminikum wird nur Loratadin empfohlen. Ich bin sehr verunsichert, da ich gemäß Kleinebrecht et al. ältere Antihistaminika wie Dimetinden,Ceterizin und weitere empfehle. Nasentropfen habe ich als völlig unbedenklich eingestuft. Was halten Sie von diesen Empfehlungen?
Ein Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer nasalen Anwendung von Sympathomimetika in der Schwangerschaft in moderater Dosierung ist uns nicht bekannt. Die Wirkstoffe könnten bei hoher systemischer Konzentration zur Vasokonstriktion und uteroplazentaren Minderperfusion führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist. Gelegentlich kann bei intranasaler Applikation die resorbierte Menge ausreichen, um allgemeine Effekte, z. B. am Unruhe und Herzrasen, hervorzurufen. Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub pro Nasenöffnung anwenden. Zur inhalativen Glukokortikoidtherapie werden vor allem Beclomethason, Budesonid, Flunisolid, Fluticason, Mometason und Triamcinolon eingesetzt. Epidemiologische Studien zur inhalativen Glukokortikoidtherapie in der Schwangerschaft zeigten keine Zunahme kongenitaler Anomalien. Eine retrospektive Studie zur Medikation mit Triamcinolon, Beclomethason bzw. Theophyllin bei Asthma in der Schwangerschaft ergab für keinen Wirkstoff einen Zusammenhang mit kongenitalen Anomalien (Blais et al 1998). Die multizentrische, prospektive Doppelblindstudie START (Inhaled Steroid Treatment As Regular Therapy) bestätigte, dass die Inhalation von 400 µg Budesonid in der Schwangerschaft sicher ist (Silverman et al 2002). Das Swedish Medical Birth Registry konnte keinen Anstieg der Inzidenz kongenitaler Anomalien unter ca. 3000 Kindern feststellen, deren Mütter in der Frühschwangerschaft Budesonid (inhalativ) angewandt hatten (Norjavaara & De Verdier 2003, Kallen et al 1999). Inhalative Kortikoide werden daher bei mäßigem bis schwerem Asthma bronchiale als Standardtherapie in der Schwangerschaft empfohlen (Oren et al 2004). Cromoglicinsäure gilt als Mittel der Wahl bei allergischem Atemwegsbeschwerden in allen Phasen der Schwangerschaft. Unter den Antihistaminika finden sich keine nachweislich teratogenen Substanzen. Allerdings liegen bei vielen neueren Präparaten lediglich größere Erfahrungen aus Tierversuchen vor. Nach langjähriger Anwendung ergaben sich keine Anhaltspunkte für eine Fruchtschädigung bei Brompheniramin, Chlorphenamin, Chlorphenoxamin, Clemastin, Dexchlorpheniramin, Dimetinden, Diphenhydramin, Hydroxyzin und Pheniramin. Da die älteren Wirkstoffe häufig sedierende Effekte besitzen ist bei Langzeitbehandlung bis zur Geburt auf Schlaffheit und Entzugssymptome (Diarrhoe, Zittrigkeit) zu achten. Das bekannte Antiemetikum Meclozin, das häufig bei Hyperemesis gravidarum eingesetzt wird, ist auch als Antihistaminikum wirksam. Das Collaborative Perinatal Project stellte bei 1.014 Schwangeren nach Anwendung von Meclozin im I.Trimenon keine Häufung kongenitaler Anomalien fest (Heinonen et al 1977). In einer anderen Studie mit 613 Schwangeren wurde nach Medikation mit Meclozin im I.Trimenon ebenfalls keine Zunahme von Fehlbildungen beschrieben (Milkovich & van den Berg 1976). Auf der Grundlage eines schwedischen Geburtsregisters wurde der Verdacht geäußert, dass Loratadin bzw. Desloratadin zu einer Zunahme von Hypospadien führt: Unter 2.780 Fällen mit Einnahme von Loratadin in der Schwangerschaft wiesen 15 Kinder Hypospadien auf, etwa dreimal soviel wie erwartet (Källén & Otterblad Olausson 2001).
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