babettcsoka
Lieber Herr Dr.Paulus, ich habe seit dem 01.01.22 eine Urticaria, Ursache höchtswhrschl.die COVID Booster Impfung 10 Tage zuvor. Leider muss ich seither regelmässig Cetirizin 1Tbl/ Tag, manchmal auch 20-40 trpf Feniallerg(Fenistil)dazu nehmen. Ich stille meine knapp 2 jährige Tochter mindestens 6x/ Tag. Leider ist bislang keine Besserung bzgl.Urticaria zu verzeichnen, wenn ich länger als 1.5 Tage ohne Cetirizin durchkämpfe, habe ich hinterher umso mehr Beschwerden und brauche eben Fenistil dazu. Ist das für mein Kind schädlich? Ich möchte noch nicht abstillen...Mein Kind auch nicht. Herzlichen Dank!
Internationale Leitlinien betrachten Cetirizin als akzeptabel, wenn während der Stillzeit ein Antihistaminikum erforderlich ist. Drei Mütter, die ihre 5 bis 6 Monate alten Säuglinge ausschließlich stillten, nahmen Cetirizin 10 mg täglich oral ein. Jede Mutter spendete Milchproben vor einer Einnahme von Cetirizin sowie 1, 2, 4, 6, 8, 10, 12 und 24 Stunden nach der Anwendung. Ein mittlerer Spitzenwert von 49 µg/l trat durchschnittlich 2 Stunden nach der Dosis auf. Ein ausschließlich gestillter Säugling würde damit eine gewichtsangepasste Dosis von 1,77 % der mütterlichen Dosis erhalten. Die Mütter berichteten über keine Nebenwirkungen bei ihren Säuglingen (Wilkerson et al 2021). Da Sie Ihre 2-jährige Tochter nur noch teilweise stillen, ist die Belastung noch als geringer einzustufen. Das alte Antihistaminikum Dimetinden (z. B. Feniallerg Tropfen) ist demgegenüber als ungünstiger einzustufen, weil es stärkere sedierende Nebenwirkungen besitzt.