Elli2011
Hallo Herr Dr. Paulus, als ich den 13.Tag schwanger war, hat mein Freund diverse Silikonfugen im Bad und auch ein paar auf dem Flur erneuert. Wärend der Arbeit hatte er die Fenster weit geöffnet und auch danach haben wir bis zum nächsten Morgen gelüftet. Allerdings war ich wärend der Arbeiten in der Wohnung und kurz danach auch in den Räumen in denen das Silikon verarbeitet wurde. Nun habe ich gesehen, dass in dem Silikon die Fungizide Tebuconazol (6mg/g) und Carbendazim (war auf dem Etikett nicht aufgeführt, wurde von ÖkoTest aber darin nachgewiesen) enthalten sind. Diese sollen den Fötus schädigen können, krebserregend, erbgutverändernd und reproduktionstoxisch sein. Meine Frage: kann ich durch das Einatmen der Ausdünstungen der Fungizide aus dem frischen Silikon, dem ungeborenen Kind geschadet haben? Greift zu diesem Zeitpunkt der Schwangerschaft noch das Alles oder Nichts Prinzip? Geht von dem ausgehärteten Silikon bzgl. der enthaltenen Fungizide noch eine Gefahr aus? Sollten wir das Silikon ersetzten? Mein Freund hatte danach unseren 9 Monate alten Sohn auf dem Arm und hat erst danach festgestellt, dass er einen kleinen Spritzer des Silikons auf dem T- Shirt hatte. Kann durch solch einen Kontakt eine Gefahr für meinen Sohn bestehen? Es wurden knapp zwei Kartuschen des Silikons verwendet und es war das Silikon Pattex Schimmel Blocker Silikon mit 4-fach Aktiv Schutz. Entschuldigung für den langen Text... Vielen Dank für Ihre Hilfe!
Diese Form des Kontakts mit dem Fungizid über die Silikonfugen können Sie völlig vernachlässigen. Da kommen Sie im Alltag auch über die Nahrungskette viel häufiger mit derartigen Substanzen in Kontakt. Solange Sie nicht die Fugen jeden Tag stundenlang ablecken, sehe ich keine Notwendigkeit, das Silikon zu entfernen. Sofern die Anwendung einer potentiell fruchtschädigenden Substanz im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgt, wäre bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht.