Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Folgen des Absetzens von Oriven, Frage zu Dimenhydrat

Frage: Folgen des Absetzens von Oriven, Frage zu Dimenhydrat

Nadzieja2016

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Guten Tag, nach meinem positiven Schwangerschaftstest wurde mir von Seiten meiner Ärzte gesagt, ich dürfe Oriven 150 nicht weiter einnehmen. Dieses Medikament hatte ich aufgrund von psychosomatischen Darmproblemen und ständiger Nervosität etwa 1,5 Jahre lang genommen, es hatte mir auch gut geholfen. Jetzt bin ich in der 9. Woche, das Medikament nehme ich seit einem Monat nicht mehr. Es geht mir einfach nur furchtbar, was in meiner ersten Schwangerschaft (ohne derartige Medikamente) nicht der Fall war. Mir ist ununterbrochen schwindlig und schlecht, ich kann kaum etwas essen und trinken. Außerdem muss ich mich auch täglich etwa zweimal übergeben. Ich liege fast nur zuhause und kann mich um mein älteres Kind kaum kümmern. Kann es sein, dass dies mit dem Absetzen von Oriven zu tun hat? Wäre es zu empfehlen, nach der 12. Woche wieder ein derartiges Medikament zu nehmen? Ich wohne in Polen, hier darf man im ersten Trimester nichts dergleichen nehmen, warum weiß ich natürlich nicht. Eine kurze zweite Frage - kann ich ein Medikament mit Dimenhydrat nehmen, gegen die Übelkeit? in Deutschland ist dies Vomex A soweit ich weiß, hier heißt das Äquivalent z.B. Aviomarin. Ist das unbedenklich für die Entwicklung des Kindes und wie häufig könnte ich es nehmen? Vielen Dank für Ihre Zeit.


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Bei Venlafaxin (Oriven) handelt es sich um ein Antidepressivum. Es ist schon möglich, dass sich nach dem Absetzen des Medikaments wieder psychosomatische Beschwerden auftreten. Möglicherweise geht es Ihnen aber auch aufgrund von Schwangerschaftsübelkeit schlecht. Dagegen helfen Wirkstoffe wie Doxylamin oder Dimenhydrinat. Doxylamin in Kombination mit Vitamin B6 (Cariban) ist seit 2019 als erstes und einziges Präparat zur Behandlung der Schwangerschaftsübelkeit in Deutschland offiziell zugelassen. Wenn Sie sich nur Dimenhydrinat (Vomex) besorgen können, wäre das für einige Wochen auch vertretbar (bis 200 mg pro Tag).


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