Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Elocon Salbe (Mometason) bei Einjährigem

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Elocon Salbe (Mometason) bei Einjährigem

Sabi2211

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Lieber Dr. Paulus, ich weiß, dass Sie normalerweise nur für Schwangere und Stillende zuständig sind, aber vielleicht können Sie mir bei meinem Problem trotzdem weiterhelfen. Und zwar: Wir waren am Mittwoch mit unserem Einjährigen Sohn beim HNO-Arzt, da er sich seit mehreren Tagen an den Ohren blutig gekratzt hatte. Er stellte nichts Schlimmes fest, lediglich Hitzepickel am äußeren Knorpel der Ohren. Er meinte, dass er einmalig eine Salbe auftragen würde. Leider sagte er mir erst später, dass die Salbe Kortison enthält. Sie hieß Elocon mit dem Wirkstoff Mometason. Ich bin generell kein Freund von Kortison und als ich Zuhause nachgelesen habe, was zu dieser Salbe im Beipackzettel steht, war ich noch mehr verunsichert bzw. verägert. Leider erreiche ich den Arzt nicht, da er nur eine Vertretung war. Vielleicht können Sie mir sagen, ob ich mir begründet Sorgen mache. Im Beipackzettel steht, dass eine Anwendung bei Kindern unter 6 Jahren nicht empfohlen wird, da es keine Erfahrungen/Studien zur Sicherheit gibt. Es steht was von schlimmen Nebenwirkungen wie Schwächung der Nebennierenrinde, grauer/grüner Star, Cushing Syndrom. Muss ich mir Sorgen machen, dass diese Nebenwirkungen bei einmaliger Anwendung auftreten? Mich hat auch verunsichert, dass er die Salbe sehr dick auf beiden Ohren aufgetragen hat, da man diese Salbe wohl sehr dünn auftragen und einmassieren muss. Vielleicht kam er schwer dazu, weil sich die beiden offenen Stellen direkt am Ohrknorpel außen befanden und mein Sohn nicht wirklich still hielt. Ich habe danach einen Großteil der Salbe mit einem Tuch abgewischt, aber es befand sich noch immer sehr viel Salbe innerhalb des Ohrknorpels, das musste ich auch am nächsten Tag nach dem Schlafen feststellen. Kann es sein, dass dies noch mehr geschadet hat, weil viel zu viel Salbe über einen längeren Zeitraum an seinen Ohren war. Die Salbe soll auch nicht auf Wunden angewendet werden, die beiden Stellen waren aber sehr wohl etwas offen (Krätzen). Wäre es zudem ein Risiko, wenn sich mein Sohn die Salbe im Schlaf in den Gehörgang oder die Augen gerieben hätte? Das kann man bei kleinen Kindern ja leider nie ganz ausschließen. Ach Sie sehen, ich mache mir Sorgen über Sorgen. Vielleicht können Sie mich beruhigen oder mir sagen, auf welche Anzeichen ich achten sollte, wenn es geschadet haben könnte.. Danke vielmals und liebe Grüße S.


Dr. Wolfgang Paulus

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Kortikoide (wie z. B. Mometason) können Nebenwirkungen (Schwächung der Nebennierenrinde, grauer/grüner Star, Cushing Syndrom etc.) auslösen, wenn sie in großen Mengen über Wochen in die Blutbahn aufgenommen werden. Wenn Ihr Sohn z. B. jeden Tag eine Tube aussaugen würde, könnte das nach einigen Wochen zu besagten Nebenwirkungen führen. Die von Ihnen beschriebene kleinflächige, kurzfristige Anwendung an der Oberfläche ist demgegenüber unproblematisch, da Mometason ohnehin wenig über die Haut aufgenommen wird.


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