Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Diprogenta Salbe in den Gehörgang

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Diprogenta Salbe in den Gehörgang

Sabi2211

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, Ich stille meinen Sohn noch und war vorgestern beim HNO Arzt, weil ich Schmerzen und Juckreiz in den Ohren hatte. Er meinte ich hätte sehr trockene und schuppige Haut in den Ohren, was er auf meine hausstaubmilbenallergie zurückführt. Er schmierte mir dann relativ großzügig die diprogenta Salbe in den gehörgang beider Ohren und schrieb mir die momecutan Salbe für die weitere Behandlung auf. Können Sie mir sagen, ob ich beide bedenkenlos in der Stillzeit anwenden kann? Was mich noch sehr verunsichert hat, dass in der Packungsbeilage der diprogenta Salbe steht, dass man sie nicht in den gehörgang schmieren darf. Denken Sie, dass es nach einmaliger Anwendung schon zu Problemen mit den Ohren kommen kann wie zb. Ototoxizität? Mache mir etwas Sorgen, andererseits denke ich der HNO wird schon wissen, was er tut. Zusätzlich irritiert mich, dass in der Praxis diprogenta geschmiert wurde, auf dem Rezept für die weitere Behandlung momecutan Salbe steht. Ist das derselbe Wirkstoff? Danke und lg


Dr. Wolfgang Paulus

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Diprogenta® Salbe enthält das Gklukokortikoid Betamethason und das Antibiotikum Gentamicin. Zur lokalen Glukokortikoidtherapie werden oft Hydrokortison und Betamethason eingesetzt. Die allgemeinen Effekte lokaler Kortikosteroidpräparate sind begrenzt, da von normaler Haut nur ca. 3% über 8 Stunden systemisch absorbiert wird. Da bei lokaler Anwendung nur maximal 5% der aufgetragenen Gentamicin-Dosis resorbiert werden, ist nicht mit einem relevanten Wirkstoffspiegel im Blut zu rechnen (keine Gehörschädigung, keine Belastung des gestillten Kindes). Die kleinflächige Anwendung von Diprogenta® Salbe in der Stillzeit ist daher durchaus akzeptabel. Vermutlich sind bei Ihnen auch Salben ohne das Antibiotikum Gentamicin mit einem schwachen Kortikoid hilfreich (z. B. Momecutan). Die kleinflächige Anwendung am Ohr stellt keine Belastung für das gestillte Kind dar.


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