yasmin_kiwu
Sehr geehrter Dr. Paulus, ich bin schwanger (8.ssw). Das ist meine erste Schwangerschaft. Ich habe von der Impfpflicht gehört die rauskommen soll und habe große angst davor. Gegen die Impfung bin ich nicht (wartete jedoch auf den Totimpfstoff, bevor ich schwanger wurde) aber möchte es vermeiden während der Schwangerschaft Medikamente und Impfungen machen zu lassen. Eine bekannte hat die Impfung trotz Stillen gemacht. Ihr Neugeborenes hat sich 2 Tage ununterbrochen übergeben. Sie musste das Stillen einstellen und bangt nun um ihr Kind. Wie kann das sein? Kann man Schwangere zur Impfung auch gesetzlich zwingen? Wer trägt das Risiko wenn meinem Kind doch was passiert? (erinnert mich alles an Contergan und Duogynon, da hieß es auch: voll unbedenklich). Mein Mann hat eine sehr seltene Generkrankung, um mich und das Kind zu schützen hat er sich impfen lassen (der Prof. meinte aktuell "mach ruhig", aber der Hausarzt hatte sich erst geweigert ihn zu impfen) ihm ging es tagelang nicht gut und ich hatte angst um ihm. Das ganze stresst mich so. Kann die Schwangerschaft garnicht genießen. Wir haben die Pandemie ohne Impfung so gut überstanden weil wir einfach richtig aufgepasst haben. Das alles empfinde ich als sehr unfair.
Da der Impfstoff von BioNTech und Moderna nach ausführlichen Messungen überhaupt nicht in die Muttermilch übergeht, kann die Übelkeit des Säuglings nicht mit der Impfung zusammenhängen. Wahrscheinlich hat der Säugling einen der derzeit verbreiteten Gastrointestinalviren aufgeschnappt. Der Impfstoff von BioNTech ist kein Lebendimpfstoff sondern enthält nur eine Nukleinsäuresequenz als Kopiervorlage für die Zellen der geimpften Person, damit sie damit ein Eiweiß (Spikeprotein) an der Oberfläche Ihrer Körperzellen bildet. Diese Nukleinsäure zerfällt nach einigen Stunden bis maximal wenigen Tagen. Auf das Spikeprotein soll nun das Immunsystem der geimpften Person mit der Bildung von Antikörpern gegen die Coronaviren reagieren, um sie vor einer Infektion zu schützen. Das ist die schlankste Variante von Impfstoff, die aktuell existiert. Impfstoffe mit Teilen von abgetöteten Viren sind viel komplexer und bezüglich Nebenwirkungen weniger kalkulierbar. Darauf wollen Sie warten? Die STIKO empfiehlt seit September 2021 allen noch ungeimpften Schwangeren ab dem 2. Trimenon und ungeimpften Stillenden die Impfung gegen COVID-19 mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs im Abstand von 3 – 6 Wochen (Comirnaty). Schwangere und Stillende sollten einen Impfschutz gegen COVID-19 haben, um selbst vor schweren COVID-19-Verläufen geschützt zu sein, aber auch, um Komplikationen bei ihrem Kind vor und nach der Geburt vorzubeugen bzw. zu verhindern. Bei einer Schwangerschaft ist das Risiko für einen schweren Verlauf von COVID-19 deutlich erhöht. Dies gilt besonders, wenn weitere Risikofaktoren vorliegen, wie zum Beispiel starkes Übergewicht (Adipositas), Bluthochdruck oder Diabetes. Etwa zehn Prozent der Schwangeren oder Frauen im Wochenbett mit bestätigter SARS-CoV-2-Infektion entwickeln einen schweren Verlauf von COVID-19. Im Vergleich zu Frauen gleichen Alters, die nicht schwanger sind, werden Schwangere mit COVID-19 häufiger auf Intensivstationen aufgenommen. Ich kann diese traurige Erfahrung leider aus persönlicher Erfahrung in unserem Klinikum bestätigen. Eine Frühgeburt durch Kaiserschnitt, weil die coronainfizierte Mutter nicht mehr ausreichend Sauerstoff bekommt und anschließend auf Intensivstation beatmet werden muss, das ist kein Spaß! Vor allem beträgt die Wahrscheinlichkeit für die Mutter, diese schwere Infektion zu überleben, nur 50%! Komplikationen wie Schwangerschaftsvergiftung (Präeklampsie) treten bei Frauen, die an COVID-19 erkrankt sind, häufiger auf als bei Schwangeren ohne COVID-19. Mütterliche Antikörper, die das Immunsystem nach Impfung als Schutz gegen SARS-CoV-2 bildet, werden auch auf das Ungeborene übertragen. In den USA und Israel wurden seit Dezember 2020 weit über 100.000 Schwangere geimpft. Es zeigte sich nach der Impfung mit BioNTech- bzw. Moderna-Impfstoff keine Zunahme von Komplikationen wie z. B. Fehlgeburten, Frühgeburten oder kindliche Anomalien. Der Erreger ist in der Tat erbarmungslos, leider auch im Umgang mit Schwangeren.