Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Clexane 40mg

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Clexane 40mg

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, um eine bessere Durchblutung zu gewährleisten, soll ich nun (30SSW) tgl. Clexane 40mg bis 38.SSW spritzen. ISt das Medikament auch wirklich unbedenklich für den Fötus? Ich bedanke mich vorab für eine Antwort, mit freundlichen Grüßen Dina


Dr. Wolfgang Paulus

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Schwangere haben im Vergleich zu Nicht-Schwangeren gleichen Alters ein fünffaches Risiko für die Entwicklung einer tiefen Venenthrombose (Duplaga et al 2001). Eine antithrombotische Medikation wird in der Schwangerschaft zur Prophylaxe bzw. Therapie venöser Thromboembolien speziell bei nachgewiesenen Defekten des Gerinnungssystems (z. B. Faktor V Leiden – Mutation) oder sonstigen Zusatzrisiken (z. B. Lungenembolie und tiefe Beinvenenthrombose in der Vorgeschichte) angeraten.Nachdem die oralen Antikoagulanzien in der Schwangerschaft wegen fruchtschädigender Effekte ausscheiden, hat sich der Einsatz von unfraktioniertem wie auch niedermolekularem Heparin (z. B. Fraxiparin, Clexane, Fragmin P) zunehmend verbreitet. Mehrere Übersichtsarbeiten gehen inzwischen von einer sicheren und effektiven Behandlung mit niedermolekurem Heparin in der Schwangerschaft aus (Sanson et al 1999, Ensom et al 1999). Bei Enoxaparin handelt es sich um ein niedermolekulares Heparin mit einem Molekulargewicht von ca. 4.500. Ein Übertritt über die Plazenta auf den Feten ist nicht zu erwarten. Eine Anwendung von Clexane ist in üblichen Dosen auch in der Schwangerschaft möglich.


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hallo! schau mal bei embryotox nach, die machen studien und beraten einen: da heißt es zu clexane: Erfahrungen in der Schwangerschaft Erfahrungsumfang: HOCH 1. Trimenon: Bisher publizierte Erfahrungen mit 2.800 Schwangeren, die vorwiegend mit den niedermolekularen Heparinen Certoparin, Enoxaparin, Dalteparin und Nadroparin behandelt worden waren, ergaben keine Hinweise auf embryotoxische Effekte oder auf ein besonderes Risiko im Vergleich zu den unfraktionierten Heparinen. 2.-3. Trimenon / Perinatal: Bei der Auswertung von 2.800 Schwangerschaften wurden weder fetotoxische Effekte noch ein besonderes Risiko im Vergleich zu den unfraktionierten Heparinen beobachtet. Das Risiko für eine Osteoporose bei Schwangeren scheint bei niedermolekularen Heparinen geringer als bei unfraktioniertem Heparin zu sein. Eine Untersuchung an 284 Schwangeren mit einer durchschnittlich 251 Tage dauernder Enoxaparin-Behandlung ergab gegenüber einer nicht behandelten Kontrollgruppe keine erhöhte Komplikationsrate bei vaginaler oder operativer Entbindung sowie bei Epiduralanästhesie, wenn Enoxaparin mindestens 12 Stunden vorher abgesetzt wurde. Empfehlungen zur Schwangerschaft Planung einer Therapie oder Planung einer Schwangerschaft unter Therapie: Gut erprobte niedermolekulare Heparine wie Enoxaparin können in der Schwangerschaft verordnet werden. Konsequenzen nach Anwendung in der Schwangerschaft: keine. Vor geplanten operativen Eingriffen bzw. bei Geburtsbeginn sollten niedermolekulare Heparine abgesetzt werden, wenn dies nach einer Nutzen-Risiko-Abwägung möglich ist. Besser erprobte Alternativen: keine


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Vielen Dank für die Antwort, das beruhigt!! Dina.


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