Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Blausäure offener Pflaumenkern

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Blausäure offener Pflaumenkern

Augustbaby2018

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Sehr geehrte Herr Dr. Paulus, meine Tochter ist erst 4 Tage alt. Ich stille sie voll und noch sehr oft alle 2 Stunden. Heute morgen habe ich eine halbe recht große Pflaume gegessen und erst später gesehen das der Kern offen war. Nun mache ich mir Sorgen ob die Blausäure aus dem Kern in das Fruchtfleisch übergeht und ich durch das Stillen meiner Tochter geschadet habe. Sie ist ja noch so klein. Können Sie mir sagen ob sowas bei einem Kern schon bedenklich ist oder geht durch die Muttermilch zu wenig auf die kleine über?


Dr. Wolfgang Paulus

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Kerne von Steinobst enthalten das Glycosid Amygdalin, das in Gegenwart von Wasser und dem Enzym Beta-Glucosidase Blausäure (HCN) abspaltet. Am meisten Amygdalin enthalten Aprikosenkerne. Ein Erwachsener kann pro Stunde 6,0 mg Blausäure durch Metabolisierung entgiften, was einer Verzehrrate von rund 7 Aprikosenkernen pro Stunde entspricht. Wenn Sie einen einzigen Pflaumenkern verschluckt haben bzw. nur mit einem offenen Stein in Berührung kamen, ist sicher keine Vergiftung durch Blausäure zu befürchten, auch nicht über die Muttermilch.


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