Frage im Expertenforum Kinderzahngesundheit an Dr. med. dent. Jacqueline Esch:

Xylit

Dr. med. dent. Jacqueline Esch

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Zahnärztin spezialisiert auf Kinderzahnheilkunde

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Frage: Xylit

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Hallo, unsere Zahnärztin hat uns empfohlen unseren Kindern NACH dem Zähneputzen ein Xylitbonbon zu geben.Ist Xylit besser als Zähneputzen?Oder wirkt es wie Flour und bildet einen Schutzfilm?Können Sie mir das erklären? Vielen Dank Wendla


Dr. Jacqueline Esch

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Hallo, Xylit ist ein in der Natur in vielen Früchten und Gemüsen vorkommender Zuckeraustauschstoff, der zur wirtschaftlichen Nutzung aus Holz gewonnen wird. Seinen Erfolg führen Wissenschaftler wie Hujoel darauf zurück, dass Xylit die Entwicklung der Kariesbakterie Streptococcus mutans hemmt, deren Platz durch andere, weniger virulente Bakterien besetzt wird. Streptococcus-mutans-Bakterien sind ein signifikanter Faktor in der Entwicklung von Karies. Ihre Verdrängung führt zu einem reduzierten Kariesrisiko. Auch die Langzeitwirkung des Xylits ist der Veränderung des Bakterienbestands zugunsten weniger virulenter Bakterien zuzuschreiben. Wenn sich diese Bakterien einmal in der Mundhöhle etabliert haben, wird es für die virulenten Strepto-coccus mutans immer schwieriger, in der Mundflora Fuß zu fassen. Kinder können sich langfristig vor Karies schützen, wenn sie im Alter von etwa fünf Jahren beginnen, regelmäßig mit Xylit gesüßte Kaugummis zu kauen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die unter der Leitung von Professor H.H. Hujoel (Washington University in Seattle, USA) durchgeführt wurde. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit einer internationalen Forschergruppe durchgeführt. Sie bewies, dass der regelmäßige Konsum von xylithaltigem Kaugummi zu einer langfristigen und signifikanten Reduktion des Kariesrisikos führt. Dies auch dann, wenn die Verwendung des Xylit-Kaugummis inzwischen eingestellt wurde. Wichtig für den Erfolg der Maßnahme ist, daß die Prophylaxe vor dem Durchbrechen der bleibenden (zweiten) Zähne beginnt. Eine neue Xylit-Studie an estnischen Schulen beweist erstmals zweifelsfrei, dass von den bekannten Zuckeraustauschstoffen nur der Xylit über den zahnfreundlichen Effekt hinaus eine antikariogene Wirkung entfaltet. Diese hängt nicht von der Darreichungsform ab!!! Gleichzeitig öffnet die Studie neue, kostengünstige Wege in der schulischen oralen Gesundheitsvorsorge: Die hier erprobten Prophylaxe-Maßnahmen können von jedem Lehrer im Rahmen des Unterrichts geleitet werden. Und sie zeigt, dass bereits die geringe Dosis von 5 g Xylit pro Tag ausreicht, um das Kariesvorkommen um 33 bis 60 % zu senken. Diese Effekte werden dadurch erklärt, dass die kariogenen Streptococcus mutans das Xylitol nicht verstoffwechseln können und damit absterben. Weiterhin werden sie auch daran gehindert, als Plaquebakterien an der Zahnoberfläche anzuheften. Als optimale Xylitolmenge wurden zwischen 5–10 Gramm pro Tag in mehreren Portionen ermittelt. Dies kann mittels Kaugummi oder Lutschpastillen erfolgen, Liebe GRüße


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Du hast da was falsch verstanden! Ich denke, die ZÄ meinte, nach dem ESSEN ein solches Bonbon (gibt auch Kinderkaugummis, die Wrigleys Extra für Kinder) zu geben! Ich wüsst jetzt nicht, wieso nach dem Zähneputzen *amKopfkratz* Nach dem Essen wird so der Säuregehalt im Mund neutralisiert! Bin aber jetzt auch mal gespannt, was die Dres Esch und Freundorfer empfehlen! LG


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