Mitglied inaktiv
Fr. Doc, mich hat verwundert das man wenn es Zahnpast ohne Flour gibt und dann Flour als Tabletten einnehmen soll. 1. Frage: warum gibt es eigentlich Pasten ohne Flour? 2: Frage: Tableten sprich orale Einnahme wirkt doch ganz anders als eine Paste die aufgetragen wird, oder nicht? 3. Frage: Hat Flour auch Nebenwirkungen? 4. Frage: Kann man Flour auch natürlich über gesunde Ernährung (genügend) aufnehmen? 5: Frage: Und was für eine Rolle spielt Kalcium bei dem Ganzen. Ich dachte Kalcium baut die Zähne auf? Vielen Dank für Ihre Zeit! Jula
Hallo, die erste Frage müsste eigentlich lauten, warum gibt es jetzt fluoridhaltige Zahncremes? - weil die lokale Wirkung von fluorid besser ist als die systemische. systemische Fluoridzufuhr: z.B. in Form von Salz-, Tabletten-, Trinkwasser-, Milch-Fluoridierung. F. werden über den Mund ("per os", "oral") aufgenommen, im Magen-Darm-Trakt resorbiert und anschließend in geringen Mengen über den Speichel wieder ausgeschieden. Weiter kommt es bei dieser Anwendung bei in Wachstum befindlichen Zähnen ( Mineralisation) zu einem Einbau von F. in die Zahnhartsubstanzen (Schmelz, Dentin). Dieser früher als sehr wichtig angesehenen Tatsache wird in der neueren Forschung nur noch eine untergeordnete Bedeutung eingeräumt, da die Menge des eingelagerten F. nicht ausreicht, um einen säureabwehrenden Effekt zu erzielen. Werden Fluoridtabletten gelutscht, so wird aus der ursprünglich gedachten systemischen Zufuhr die viel wirksamere lokale Zufuhr. lokale Fluoridzufuhr: z.B. in Form von Zahnpasta, Mundspüllösungen, Lacken, Gelees, Suspensionen. Heute als die effektivere Maßnahme angesehen, da der direkte Kontakt mit F. eine günstige Beeinflussung der Ent- und Verkalkungsvorgänge (De- und Remineralisation) in den obersten Schichten der Zahnoberfläche hat. Hierbei wird auf der Oberfläche ein kalziumfluoridhaltiger Niederschlag (Präzipitat; KOH-lösliches F.) erzeugt, welcher bei abfallendem pH-Wert - z.B. durch einen Säureangriff von Bakterien - Fluoridionen freisetzt und so die Remineralisation der angegriffenen Zahnhartsubstanzen unterstützt. Weiter nimmt entkalkter Zahnschmelz mehr F. auf als gesunder; ebenso ist die Ausbildung des kalziumfluoridhaltigen Niederschlags bei entmineralisiertem Schmelz stärker ausgeprägt. So können F. in hochkonzentrierter Form die Poren einer Karies quasi "versiegeln". Die häufig nachgesagte antibakterielle Wirkung von F. ist zwar vorhanden - doch reicht die Menge bei den anorganischen F. nicht aus, um die Plaquebakterien nachhaltig zu beeinflussen. Hier wird besonders dem Amin- und Zinnfluorid (s.u.) die stärkste Wirkung nachgesagt. Wirkung: Bei der lokalen Applikation spielt sich folgender Wirkungsmechanismus ab: Die zugeführten, ionisch gebundenen Fluoride gehen zunächst eine Reaktion mit der Schmelzoberfläche ein. Dabei wird in Abhängigkeit von der Fluoridkonzentration, dem pH-Wert, der Kontaktzeit und anderen Parametern eine mehr oder weniger stark ausgebildete kalziumfluoridähnliche Ausflockung (Präzipitat) ausgebildet. Bereits ab einer Fluoridkonzentration von 10 ppm kann dieser Niederschlag entstehen. Eingelagerte Phosphat- und Eiweißbestandteile sind später für das Löslichkeitsverhalten dieser Schicht verantwortlich: Während bei neutralem pH-Wert ein Kalziumfluorid-Präzipat mit hohem Phosphat-Anteil gebildet wird, ist dies bei niedrigem (saurem) pH-Wert umgekehrt. Unter Karies auslösenden Bedingungen (z.B. Zuckeraufnahme) wird diese Beschichtung angegriffen und F. wird rasch in die Umgebung abgegeben. Diese Ionen können dann in beginnende Kariesläsionen diffundieren und hier ihre schützende Wirkung entfalten - Remineralisationsvorgänge werden begünstigt oder überhaupt erst möglich. Steigt der pH-Wert wieder an, weil Karies auslösende Bedingungen fehlen und/oder die Pufferkapazität des Speichels einwirkt, wird die verbleibende Kalziumfluoridschicht erneut von dem oben erwähnten Präzipitat bedeckt. Daneben diffundieren Fluoridionen auch direkt in den Zahnschmelz und werden von den Schmelzkristallen absorbiert oder befinden sich frei zwischen den einzelnen Prismen. Nahrung: F. sind ein natürlicher Bestandteil des pflanzlichen und menschlichen/tierischen Nahrungskreislaufes. Sie sind für den Menschen wichtige Spurenelemente, die eine hohe Bedeutung für die Bildung von Knochen und Zähnen haben (99% des Fluorids befinden sich in Knochen und Zähnen, bei einem Erwachsenen sind dies ca. 2,6 g F.). Natürliche Quellen von F. sind Fisch, Krustentiere, fluoridhaltiges Mineralwasser und schwarzer Tee. Einen festen Platz in vielen Privathaushalten hat inzwischen auch das fluoridierte Speisesalz. Aber meist ist das zuwenig. liebe gRüße
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