Frage im Expertenforum Kinderzahngesundheit an Dr. med. dent. Jacqueline Esch:

Therapie bei Fistelbildung nach Milchzahntrauma

Dr. med. dent. Jacqueline Esch

Dr. med. dent. Jacqueline Esch
Zahnärztin spezialisiert auf Kinderzahnheilkunde

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Frage: Therapie bei Fistelbildung nach Milchzahntrauma

Pikkolino

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Liebes Zahnarztteam, mein Sohn, wird jetzt 3 Jahre alt, hat sich vor 1 Jahr den rechten Schneidezahn bei einem Sturz zur Hälfte in der Oberkiefer zurückgeschoben. Zusätzlich ist eine kleine Ecke abgebrochen. In der Zahnklinik wurde ein Röntgenbild gemacht und abgewartet. Der Zahn ist nach 2 Monaten wieder vollständig herausgewachsen, hat aber jetzt eine Fistel gebildet. Die Fistel verändert sich nciht, wird also weder größer noch kleiner. Beschwerden macht sie meinem Sohn auch nicht. Außer einer dezenten Lymphknotenschwellung links am Hals kann ich an ihm nichts feststellen. Wir waren nun zur Kontrolle sowohl in der Erstebahndelnden Zahnklinik als auch bei einem Kinderzahnarzt. Die Zahnklinik hat ein Röntgenbild angefertigt. Dies sehe gut aus und die bleibenden nachfolgenden Zähne seien vorerst nicht in Gefahr. Dort rät man mir dazu, den Zahn meines Sohnes aufbohren zu lassen. Die Kinderzahnarztpraxis willl den Zahn in Vollnarkose ziehen. Also was tun? Oder ganz abwarten, bis Schmerzen auftreten oder sich die Fistel vergrößert? Was ist die bessere Alternative? Bzw was muss beachtet werden, wenn der Zahn aufgebohrt ist? Dann kann doch nicht nur der Eiter raus, sondern auch neue Keime wieder reinwandern, oder? Gibt es irgendetwas, was ich beachten muss, für den Fall, dass der Zahn gezogen ist? Sprachbildung, Essstörungen, ist das wahrscheinlich? Oder muss eine Art Platzhalter o.ä. eingesetzt werden? Vielen Dank für Ihre Infos!


Dr. Jacqueline Esch

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Hallo, hat der Milchzahn ihres Sohnes eine Fistel, so sollte er auf jeden Fall entfernt werden. Eine Fistel ist ein Zeichen einer chronischen Entzündung, die jederzeit wieder aufflammen kann. Ein Platzhalter ist im Frontzahnbereich nicht notwendig, auch auf die Sprachbildung ist die Lücke unbedenklich. Den Zahn aufbohren und offen lassen ist nicht zu empfehlen, es ist in der Regel eine Notfallmaßnahme, aber keine langfristige Therapie. Vielleicht bietet die Kinderzahnarztpraxis auch die Möglichkeit einer Sedierung statt der Vollnarkose (zumindest wenn es nur um die Entfernung des einen Zahnes geht). Viel Glück und alles Gute


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