JulaNfd
Guten Tag, nachdem unser 1 Jähriger Sohn eine beidseitige Mittelohrentzündung überstanden hatte bekam er kurz darauf wieder hohes Fieber fast 5 Tage über 39 Grad. Er hatte eindeutig starke Schmerzen im Gesicht/Ohren/Kopf. Der Kinderarzt meinte ein weiterer Virus und er wäre noch sehr verschleimt (Nase/Husten). Am selben Abend entdeckte ich zwischen seinen bereits vorhanden Schneidezähnen und den Zähnen daneben weißes Zahnfleisch was unregelmäßig dazwischen hervorkam. Am nächsten Tag waren der gesamte obere Bereich zugeschwollen und ca die Hälfte der bereits vorhanden Zähne wieder im Zahnfleisch verschwunden. Besuch in der Zahn- und Kieferklinik teilte uns mit es wäre eine lokale Entzündung, er würde Zahnen, wir sollten nach jedem essen Zähneputzen und es mit lokal betäubender Salbe und Ibuprofen behandeln. Seit das Fieber begann sind jetzt 9 Tage vorüber und er hat unterschiedlich leicht erhöht bis leichtes Fieber und das Zahnfleisch ist seit 5-6 Tagen dick, bei jeder Berührung stark blutend und extrem schmerzhaft. Die Schmerzepisoden sind tagesabhängig aber er quält sich ohne Schmerzmittel oft sehr. Er ist sehr weinerlich, möchte viel kuscheln und schlafen, kann ihn fast kaum vom Arm nehmen, isst und trinkt aber sehr tapfer und gut. Auf die Frage ob es ein Herpesvirus ist und quasi Mundfäule wäre, wurde nur gesagt das man nichts machen könne. Ich möchte aber gerne noch alternativen erfahren zu Dentitox. Gibt es etwas was beides behandelt sowohl Zahnfleischentzündung durch Zahnen als auch Mundfäule, sprich Tees, Spülungen, Salben bestimmte Zahnpasten, homöopathische Mittel. Durch die vorherige Mittelohrentzündung bekommt er nun fast 3 Wochen Schmerzmittel und auch wenn die Ärzte es weiter empfehlen, habe ich dabei kein gutes Gefühl mehr. Wie lange würde es dauern können bis die Entzündung oder die Mundfäule zurück geht? Ich hoffe sie können mir ein paar Hilfreiche Tipps mitteilen. Vielen Dank
Hallo, leider wurde Ihre Frage übersehen, das tut mir sehr leid. Wahrscheinlich haben Sie mittlerweile alles überstanden. Es klingt in der Tat nach einer Erstinfektion mit Herpes Zoster Viren (Mundfäule). Hier sind einige Informationen zur Mundfäule: Wenn sie nicht putzen können tragen sie unbedingt Chlorhexamedgel (aus der Apotheke) auf. Aber bitte versuchen Sie zuerst vorsichtig zu putzen, denn Beläge würden den Heilungsprozess verschlechtern. Verwenden sie Dynexan, das lindert die Schmerzen. Die Mundfäule (lat. Stomatitis aphthosa, Stomatitis herpetica oder genauer Gingivostomatitis herpetica) ist eine durch das Herpes-Virus „Herpes simplex Typ 1 ausgelöste Erkrankung der Mundschleimhaut und des Zahnfleischs. Sie tritt meist bei Kindern zwischen 10 Monaten und 3 Jahren als Erstinfektion des Virus auf. Die Ansteckung erfolgt meist über den Speichel infizierter Personen durch die gemeinsame Benutzung von Besteck u. ä. oder durch körperlichen Kontakt. Etwa 95 % der Menschen tragen das Virus in sich, ohne daran zu erkranken. Das Virus wird meist aktiv, wenn das Immunsystem durch anderweitige Krankheiten oder auch psychische Faktoren geschwächt ist. Es können dann Herpesbläschen an der Lippe oder im Mund auftreten. Bei Kindern, bei denen das Virus zum ersten Mal aktiv wird, kann es als typische Mundfäule auftreten. Spätere Erkrankungen erfolgen an anderer Stelle, z. B. als Lippenbläschen oder in der Mund- und Nasenschleimhaut. Die Krankheit beginnt meist mit recht hohem, bis zu fünf Tagen andauerndem Fieber. Nach zwei bis drei Tagen beginnt das Zahnfleisch anzuschwellen, zunächst verspürt der Patient jedoch noch keine Schmerzen. Später greift die Entzündung meist auch auf die Innenseiten der Mundhöhle aus, hauptsächlich betroffen ist hierbei der Gaumen, die Zunge und eventuell die Lippen. Hinzu kommt, dass sich die Papillen der Zunge (Zungenwärzchen, lat. Papillae linguales) entzünden und als kleine, weiße Punkte erscheinen. Dies ist mit stark brennendem Schmerz verbunden, sodass Nahrungsaufnahme nur noch bedingt möglich ist. Das geschwollene Zahnfleisch ist von blutroter Farbe und blutet eventuell auch leicht. Im Halsbereich sind die Lymphknoten angeschwollen. Der Speichelfluss ist hoch, typisch ist ein starker, säuerlicher Mundgeruch. Nach etwa einer Woche trocknen die Bläschen ein und die wunden Stellen heilen ohne Narbenbildung ab. Erst dann kann das Virus nicht mehr übertragen werden. Von den zahlreichen Bläschen, dem entzündeten Mundinnenraum und dem geschwollenen Zahnfleisch geht ein andauernder, starker Schmerz aus. Dadurch sind die Betroffenen unleidlich und gereizt, was sich durch die Verweigerung von Essen und Trinken noch verstärkt. Besonders starken, akuten Schmerz verursacht der Kontakt mit scheuernden, harten Materialien (z.B. trockene Backwaren) sowie Scharfes, Heißes oder Saures. Auch Salz brennt in den offenen Wunden. Dadurch wird die Aufnahme von Nahrung erheblich erschwert, was zur Verweigerung von Nahrung und auch Trinken führen kann. Durch den Schmerz ist das Sprechen erschwert, weil beim Sprechen betroffene Stellen mit der Zunge angeschlagen werden müssen. Die Therapie ist in den allermeisten Fällen rein symptomatisch, d.h. man bekämpft die Symptome, nicht die Ursache. Vorrangig ist die Beseitigung der Schmerzen mittels lokal wirksamer Schmerzmittel, z.B. betäubendes Gel/Creme/Traubenzucker, eventuell zur Fiebersenkung auch durch Paracetamol- oder Ibuprofen-Zäpfchen unterstützt. Die medikamentöse Therapie kann durch die Gabe von gekühlten Getränken wie Kamillentee, klarem Wasser oder Milch ergänzt werden. Auch die Speisen sollten am besten gekühlt, mild und weich sein. Hier bieten sich Eiscreme, Pudding oder Joghurt, Nudeln, Reis, Milch- oder Gemüsebreie an. Ein erkranktes Kind sollte bis zur vollständigen Abheilung im Hause bleiben. Ungeeignet sind scharfe, heiße oder saure Nahrungsmittel wie Tomatensauce, Obstsäfte u. ä.. Sehr trockene Speisen wie Kekse, Zwieback oder Semmeln scheuern sehr schmerzhaft am wunden Zahnfleisch und den entzündeten Stellen. Da kleine Kinder relativ rasch austrocknen können (Anzeichen ist eine verminderte Urinausscheidung oder das Fehlen von Tränen beim Weinen) ist es am wichtigsten, dass die Eltern auf die ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Allles Gute und viele Grüße
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