Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Weiteres Vorgehen nach EUG

Dr. med. Friedrich Gagsteiger

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Reproduktionsmediziner

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Frage: Weiteres Vorgehen nach EUG

Lilli2017!

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Hallo Herr Dr. Gagsteiger,    im Mai 2022 hatte ich einen Schwangerschaftsabbruch in der 12 SSW wegen einer Anenzephalie.  Im April 2023 hatte ich jetzt eine Eileiterschwangerschaft. Der Eileiter war gerissen und ich hatte Blut im Bauchraum. Ein Grund für die EUG wurde nicht gefunden. Bei der Bauchspiegelung sah auch alles unauffällig aus, keine Besonderheiten.  Mein Frauenarzt hat mir angeboten eine Durchlässigkeitsprüfung der Eileiter durch Kontrastmittel und Ultraschall (Hycosy) im August durchzuführen. Ich bin mir sehr unsicher, ob ich die Untersuchung machen lassen soll, da ich auch Angst vor eventuellen  schmerzen habe und mir nicht sicher bin ob die Untersuchung wirklich sinnvoll ist.  Auf der anderen Seite hätte ich dann auch für mich und mein Gewissen die Bestätigung das alles (hoffentlich) frei ist.  Ich habe nämlich total Angst, das es nochmal passiertund erhoffe mir von der Untersuchung, das ich für eine Folgeschwangerschaft entspannter bin.   Ich werde in ein paar Monaten 32 und habe noch keine Kinder. Ich bin bei der ersten Schwangerschaft im 1. Übungszyklus und bei der zweiten Schwangerschaft im  4. Übungszyklus schwanger geworden.  Welches weitere Vorgehen würden Sie mir empfehlen? Sollten wir sogar eventuell in eine Kinderwunsch Klinik weil wir jetzt erst die Anenzephalie und dann die EUG hatten? Und würden Sie mir die Eileiterdurchgängigkeitsprüfung empfehlen?  Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort. 


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Hallo Lilli2017, Zunächst einmal möchte ich Ihnen sagen, wie leid es mir tut, dass Sie solche Schwierigkeiten und traurigen Erfahrungen machen mussten. Das ist sicherlich eine sehr herausfordernde Zeit für Sie. Zu Ihrer Frage bezüglich der Durchlässigkeitsprüfung der Eileiter (Hysterosalpingo-Kontrastsonographie oder Hycosy): In Ihrer Situation kann diese Untersuchung sinnvoll sein, um die Durchgängigkeit der Eileiter und die allgemeine Struktur der Gebärmutter zu überprüfen. Nach einem Schwangerschaftsabbruch und einer Eileiterschwangerschaft ist es wichtig, sicherzustellen, dass es keine versteckten Anomalien gibt, die zukünftige Schwangerschaften beeinflussen könnten. Da bei der Eileiterschwangerschaft der Embryo nicht korrekt transportiert wurde und der Eileiter danach auch "geplatzt" war, kann es möglich sein, dass dieser noch weiter geschädigt wurde. Sie schreiben etwas von einer Bauchspiegelung. Ist das die, die bei der Eileiterschwangerschaft durchgeführt wurde oder noch eine weitere? Bei einer Zweiten müssten eigentlich auch die Eileiter geprüft worden sein. Der Grund für eine Eileiterschwangerschaft kann nicht immer von außen gesehen werden. sie kann auch minimal sein und bei einer Hycosy nicht bemerkt werden. Zu den Schmerzen: Die Hycosy kann bei einigen Frauen zu leichten bis mäßigen Schmerzen führen, ähnlich wie Menstruationsschmerzen. Es ist auch ein wichtiges diagnostisches Zeichen, ob Sie fühlen, dass der Eileiter sich ausdehnt oder die Flüssigkeit problemlos abläuft. Sie können vor der Untersuchung ein leichtes Schmerzmittel einnehmen, um eventuellen Beschwerden entgegenzuwirken. Was Ihre Befürchtungen hinsichtlich zukünftiger Schwangerschaften angeht, so ist es wichtig zu beachten, dass sowohl Anenzephalie als auch Eileiterschwangerschaften relativ seltene Ereignisse sind. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie eine erfolgreiche Schwangerschaft erleben können, insbesondere angesichts der Tatsache, dass Sie bisher schnell schwanger geworden und noch relativ jung sind. Der Besuch einer Kinderwunschklinik ist eine Option, die Sie in Betracht ziehen könnten, insbesondere wenn Sie sich weiterhin unsicher oder ängstlich fühlen. Diese Spezialisten können Ihnen eine breitere Palette an Diagnostik und Beratung anbieten. Insbesondere sollte eine genetische Beratung wegen der vorangegangenen Schwangerschaft mit Anenzephalie stattfinden. Ich hoffe, das hilft Ihnen ein wenig weiter. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt über alle Bedenken, die Sie haben, und zögern Sie nicht, eine zweite Meinung einzuholen, wenn Sie das für notwendig halten. Viel Glück und alles Gute für Ihre zukünftige Familienplanung.


Löwenmutterr

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Hallo,  ich hatte auch eine Eug und möchte gern eine Kleinigkeit beitragen. Auf keinen Fall möchte ich damit den Experten hinterfragen oder mich darüber stellen.  Mir ging es so, dass ich nach der Eug und der dazugehörigen OP total fertig war. Psychisch und körperlich. Eine angebotene Eileiterspülung habe ich am Ende abgelehnt, weil ich mir die Strapazen nicht antun wollte. Ich habe aber 2 andere Sachen gemacht: Ich habe ein paar Zyklen lang von meinem Frauenarzt in der 1. Zyklushälfte kurz vorm Eisprung per Ultraschall nachsehen lassen, ob der Eisprung auf der ,,gesunden" Seite kommen wird. Wenn ja, haben wir es versucht. Außerdem war ich in der Phase irgendwann mal bei der Osteopathin wegen was anderem. Ich erzählte von der Eu. Sie hat dann den kranken Eileiter (konnte bei mir erhalten werden) von der Bauchdecke ein bisschen ,,massiert". Also ein bisschen bewegt, mobilisiert, aktiviert, die Durchblutung angeregt. Es tat nicht weh. Am selben Abend plus nächsten Tag hatte ich ordentlich Ausfluss mit quasi alten Geweberesten/Wundresten. Das wurde wohl abtransportiert und ich glaube nun ist es dort noch freier.  


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