Toninimo
Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, ich (38, bereits 3jähriges Kind) hatte Mitte November eine Saugkürretage nach Fehlgeburt in der 8. Woche (2 Zyklen davor 1 Fehlgeburt 5. Woche, ohne Probleme danach). Der Versuch zuvor mit Cytotec den Embryo so auszustoßen, schlug fehl - keinerlei Wirkung. Das Beta HCG sank danach sehr sehr langsam, obwohl keine Reste mehr vorhanden waren. Anfang Januar dann nicht mehr messbar. Ich habe seit Januar regelmäßig meine Periode, aber diese dauert nur 2 Tage. Ist dies normal, dass es sich noch nicht eingependelt hat? Kann ich irgendetwas tun, dass die Periode wieder normal wird (normal heißt bei mir 3-4 Tage)? Bei so kurzer Dauer ist die Schleimhaut nicht dick genug aufgebaut damit sich die Eizelle nicht einnisten kann, oder? Vielen Dank für Ihre Hilfe Tani
Guten Abend, zunächst einmal tut es mir leid, dass Sie in kurzer Zeit zwei Fehlgeburten durchmachen mussten. Das ist körperlich wie seelisch eine belastende Situation, und es ist verständlich, dass Sie sich Sorgen um Ihren Zyklus machen. Im Folgenden einige allgemeine Informationen und mögliche Gründe für Ihre Beobachtungen: Hormonelle Umstellung nach einer Fehlgeburt Nach einer Fehlgeburt (insbesondere wenn ein Eingriff wie eine Ausschabung / Saugkürettage nötig war) kann es einige Zyklen dauern, bis der Körper wieder in sein hormonelles Gleichgewicht zurückfindet. Die Tatsache, dass Ihr Beta-hCG sehr langsam gesunken ist, zeigt, dass Ihr Körper etwas länger gebraucht hat, um in den „nicht-schwangeren“ Zustand zurückzukehren. Es ist also nicht ungewöhnlich, dass die Periode in den ersten Monaten etwas anders ausfällt als gewohnt. Zykluslänge und Stärke der Menstruation Eine Menstruationsblutung kann grundsätzlich 2 bis 7 Tage dauern. Manche Frauen haben von Natur aus kürzere Blutungen, andere längere. Eine Veränderung von bisher etwa 3–4 Tagen auf jetzt 2 Tage kann viele Gründe haben: Leicht veränderte Hormonlage (Östrogen, Progesteron) Veränderungen in der Gebärmutterschleimhaut nach der Kürettage Stress (körperlich oder seelisch) Gewichtsschwankungen, Ernährungsumstellungen oder andere Lebensstilfaktoren Eine kürzere Menstruationsdauer muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Gebärmutterschleimhaut nicht ausreichend aufgebaut wird. Die Blutungsdauer allein ist kein sicherer Indikator für die Dicke oder Qualität der Schleimhaut. Mögliche Kontrolle der Gebärmutterschleimhaut Wenn Sie sich sorgen, dass Ihre Schleimhaut zu dünn aufgebaut sein könnte, kann eine Gynäkologin per Ultraschall (idealerweise in der zweiten Zyklushälfte, rund um den Eisprung) kontrollieren, wie hoch die Schleimhaut tatsächlich aufgebaut wird. Das ist eine relativ einfache Untersuchung und kann Ihnen mehr Klarheit verschaffen. Was Sie unterstützend tun können Stress reduzieren: Körperlicher und emotionaler Stress kann Einfluss auf die Hormonproduktion und damit auf Ihren Zyklus haben. Achten Sie daher möglichst auf ausreichend Schlaf, Entspannung und Erholung. Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung, mäßiger Sport und Verzicht auf Rauchen sowie übermäßigen Alkoholkonsum wirken sich positiv auf den Zyklus aus. Eventuell Zyklustees oder Mönchspfeffer: Manche Frauen probieren pflanzliche Mittel, um den Zyklus zu unterstützen (z. B. Zyklustees oder Mönchspfeffer). Vor der Einnahme sollten Sie dies aber unbedingt mit Ihrem behandelnden Gynäkologen besprechen, um sicherzugehen, dass es für Sie geeignet ist. Zyklusbeobachtung: Auch das Führen eines Zykluskalenders (Temperatur- und/oder Schleimbeobachtung) kann helfen, ein besseres Bild über den Hormonverlauf und Eisprung zu bekommen. Wann erneut zum Arzt? Falls die Blutungen sehr schwach bleiben und Sie ein ungutes Gefühl haben. Wenn zusätzliche Symptome auftreten (Schmerzen, starkes Unwohlsein, außergewöhnlicher Ausfluss). Wenn Sie konkret einen erneuten Kinderwunsch verfolgen und es in den nächsten Monaten trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehr nicht zu einer Schwangerschaft kommen sollte. Dann wäre ein Gespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt sinnvoll, um mögliche organische und hormonelle Ursachen auszuschließen oder zu behandeln. Gerade nach einer belastenden Phase mit zwei Fehlgeburten ist es vollkommen in Ordnung, sich noch einmal gründlich beraten zu lassen und eventuell per Ultraschall abklären zu lassen, ob sich die Schleimhaut normal aufbaut. Oft pendelt sich alles von alleine wieder ein, doch wenn Unsicherheit besteht, ist es besser, noch einmal Rücksprache mit dem/der Gynäkolog*in zu halten. Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre Gesundheit und Ihre Familienplanung! Herzliche Grüße Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger
Toninimo
Ganz ganz lieben Dank für Ihre schnelle und wirklich ausführliche und beruhigende Rückmeldung. Das tut gut! Ich bin sehr froh, mich an Sie gewandt zu haben. Nach dem 2. Abort wurden mein Mann und ich humangenetisch untersucht und es wurde bei ihm eine balancierte Translokation festgestellt. Das erklärt die zwei Fehlgeburten. Wir sind um unsere Tochter sehr sehr froh, vor allem klappte es damals beim 1. ÜZ. Mal sehen, ob wir trotz der Diagnose nochmal ein Wunder erwarten dürfen. Auf alle Fälle bin ich bzgl. der Dauer meiner Periode nun beruhigt und warte nochmal ab. Und sonst vereinbare ich einen Sono-Termin um den ES herum. Danke nochmal und einen schönen Abend Herzliche Grüße
Viel Glück!
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