Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Najib N. R. Nassar:

Verzweifelt und wütend!

Dr. med. Najib N. R. Nassar

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Frauenarzt

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Frage: Verzweifelt und wütend!

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Ich bin so wütend! Ich war am 09.04. zur US untersuchung, nach Clomifen und mir wurde gesagt ich hätte eine vielleicht bösartige, hormonproduzierende Zyste die 3,8 x 4,2 cm groß wäre im US und glatt begrenzt (habe mich da sogar noch an Dr. Czeromin gewandt). Ich müsse unbedingt wieder zur Kontrolle ins Krankenhaus - mein DOC war zu der Zeit auf Osterurlaub. Ich habe mir solche Sorgen gemacht, fühle mich aber in dieser Kinderwunschambulanz so schlecht behandelt (da waren leider noch andre Dinge in denen ich mich menschlich schlecht behandelt fühlte.) das ich unbedingt auf meinen Doc warten wollte, der bekam den Befund vom Krankenhaus auch zugefaxt, rief mich an und sagte, alles bestens, das war keine Zyste, das war ein Follikel ganz kurz vorm Platzen und das diese Jungärzte oft keine Ahnung haben und der Blutbefund der gemacht wurde beweißt dass es ein Eisprung war. Ich bin so wütend, kann man sich denn nicht gegen soetwas wehren? Ich hatte echt keine Lust mehr zum "üben" nach dieser Diagnose und wir haben den Eisprung so wohl verpasst. Clomifen kann man ja auch nicht ewig nehmen, am liebsten würde ich eine Beschwerde einlegen, ist soetwas auswegslos?? Oder hätte die Ärztin das nicht wissen können? Für sie war ich vielleicht nur ein X in den Akten, aber ich habe die Pille genommen, Clomiphen genommen, die Privatordination meines DOCs gezahlt und viel Hoffnung verloren ... ich fühle mich menschlich ganz furchtbar behandelt - wie kann denn sowas passieren eine Zyste mit einem Follikel zu verwechseln. 4 Leute waren im Zimmer - eine Ärztin, eine Assistenzärztin und zwei ... wasauchimmer - wurde mir nicht vorgestellt ... herablassend ausgefragt wurde ich und im Endeffekt falsch diagnostiziert ???? Wie gibt es sowas? Ich weiß Ärzte sind auch nur Menschen, aber trotzdem bin ich total verzweifelt momentan - der Kinderwunsch ist etwas für das ich jedes Monat hunderte Euro Arztrechnungen zahle, einmal gehe ich in ein öffentliches Krankenhaus und dann geht alles schief???


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Hallo Onyxstern, ich verstehe Ihre Verzweiflung únd Ihre Wut. Allerdings dürfen die Grenzen der Untersuchungs- und Diagnosemöglichkeiten nicht überschätzt werden. Ein Follikel kurz vor dem Eisprung ist auch eine Zyste, der Eisprung eine Zystenruptur, der Ovulationsschmerz auch womöglich ein medizinischer Notfall. Wenn sich in einer Klinik 4 Ärzte die Zeit nehmen, Ihre geschilderten Beschwerden abzuklären, dann hat man sicher sehr sorgfältig gehandelt. Gezielte Nachfragen (genaue Anamneseerhebung) macht man nicht, um Sie zu ärgern, sondern zur Ermittlung der Beschwerdeursachen. Hinterher ist man natürlich schlauer, insbesondere wenn die Laborergebnisse vorliegen. Was hätten Sie aber gesagt, wenn man SIe mit der DIagnose Eisprung nach Hause geschickt hätte, und hinterher sich eine Zystenruptur mit inneren Blutungen herausgestellt hätte. Sich ärgern ja, aber bitte nicht die Wut auf die Klinikärzte abladen. Es ist gut, dass sie versucht haben sorgfältig zu sein. Es ist nicht so einfach wie es scheint. Ich hätte vermutlich zu dem Zeitpunkt nicht anders gehandelt. mfG N. Nassar


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Lieber Doktor Nassar, vielen Dank! Nur kurz zur Aufklärung, mein Arzt ist Leiter dieser Klinik und hatte den Fall aufgerrollt. Es war eine Ärztin, eine beisitzende Tournus(?)ärztin und zwei Schwestern ... waren also nicht vier Ärzte. Ich persönlich bin noch immer traurig, aber ich verstehe auch was Sie mir schreiben und irgendwie hilft und tröstet es mich auch dass es dann nicht nur unfreundlicher Pfusch war, sondern das man es wirklich vielleicht nicht erkennen konnte. Naja das Schicksal will mich wohl nicht - mein Arzt hat mir ein persönliches Gespräch zur Aufarbeitung dieses Zykluses angeboten, er meinte das schlechteste wäre es jetzt wenn ich in ein psychisches Loch verfalle - ich hoffe es bringt mir was. Danke auf alle Fälle für Ihre Antwort es tröstet wirklich ungemein das dieser Fehler vielleicht jedem Arzt unterlaufen wäre - und nimmt etwas von meiner Erschütterung über das Krankenhaus. Mein Arzt kann mir ja nicht offen ins Gesicht sagen, dass er den gleichen Fehler gemacht hätte.


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jeder Arzt, der Patientinnen mit unerfülltem Kinderwunsch behandelt weiß, wie sehr Glück und Trauer zusammenliegen und unter welchen Ängsten und Druck Sie leiden müssen. Emotionsausbrüche sind daher durchaus an der Tagesordnung, werden nie verhamlost, aber auch nicht zu wörtlich genommen. Wichtig jedoch für das vertrauensvolle Verhältnis mit den behandelnden Ärzten, ist aber eine ehrliche, transparente und klare Aufklärung. Es gibt sicher Licht am Ende des Tunnels. Viel Glück Ihr N. Nassar


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