Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Hr. Dr. Wetzel ! Mein Kiwu-Doc hat beim letzten Abstrich Ureaplasmen festgestellt. Ich habe mich dazu ein bißchen im Internet informiert. Aber leider nichts gefunden, wo diese Dinger eigentlich herkommen bzw. wie man sie bekommt. Ich soll, nachdem das Ergebnis der Bakteriospermie von meinem Mann da iat, Doxycyclin 100 nehmen. Wenn wir auf GV verzichten, darf ich da schon vorher mit den Tabletten anfangen ? Wäre nämlich gut, weiil wir dann endlich im nächsten Zyklus mit der IVF starten könnten. Mit freundlichen Grüßen und einem Dankeschön schon vorab Susi
Mitglied inaktiv
Hallo Susi, klar können Sie die Behandlung schon beginnen, aber unbedingt auch mit Ihrem Arzt besprechen, er sollte immer wissen was sie tun. Ein wenig Info: Ureaplasma urealyticum Ureaplasmen sind die kleinsten Bakterien, die extrazellulär auf Epithelzellen vermehrungsfähig sind. Charakteristisch ist für sie das Fehlen einer Zellwand. Klinisch ist Ureaplasma urealyticum beim Mann vor allem Erreger einer nicht-gonorrhoischer Urethritis und Prostatitis (10-20% aller sogenannten "abakteriellen" Prostatitis-Fälle). Im weiblichen Genitaltrakt wurde Ureaplasma urealyticum aus Abstrichmaterial von Bartholinitis, Salpingitis, tubo-ovarialen Abszessen, Douglas-Abszessen, Infektionen post abortum sowie milden Septikämien nach Aborten und Geburten isoliert. Die ursächliche Beteiligung von Ureaplasma urealyticum an weiblicher und männlicher Sterilität, Spontanaborten und Frühgeburten sowie an neonataler Hypotrophie gilt als wahrscheinlich. Werdende Mütter können von Ureaplasmen natürlich besiedelt oder infiziert sein. Das kann zu Problemen, wie Spontanabort oder Frühgeburt führen. Darüber hinaus können Ureaplasmen auch bei der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden. Diese Infektion kann insbesondere bei Frühgeborenen zu chronischen Lungenerkrankungen führen. Eine in diesem Zusammenhang durchgeführte Studie ergab, daß bei 88 Kindern mit Husten in einem Drittel der Fälle (29/88) Ureaplasma urealyticum im Rachen nachweisbar war. Die Eradation der Ureaplasmen aus dem Rachen verbesserte die klinischen Symptome. In jedem der positiven Fälle fanden sich bei den Müttern Ureaplasma urealyticum im Urogenitaltrakt, die in den meisten Fällen keine klinischen Symptome verursachten. Somit steht fest, daß Ureaplasma urealyticum als Besiedlung im Genitaltrakt der Mutter mit einer Infektion des Neugeborenen verbunden sein kann. Therapeutisch kann die weiterentwickelte Generation der Makrolide, wie z. B. das Clarithromycin, mit guten Heilungschancen in der Schwangerschaft und bei Kindern unter 6 Monaten angewandt werden. Erythromycin ist nicht allgemein anwendbar, da 78% der Stämme resistent sind. Tetracycline sollen in der Schwangerschaft und in der Pädiatrie nicht eingesetzt werden. Unter www.google.de finden Sie Seitenweise Infos über Ureaplasmen, schauen Sie mal. Viel Erfolg, i.V.Dr.Wetzel, Graeber