mami9
Sehr geehrter Herr Dr. Moltrecht! Ich bin in der 13. SSW und vor der SS war mit meiner Schilddrüse alles in Ordnung. Im Jänner hatte ich einen Wert von 0,427 mU/I (0,35-4,0). Vor 4 Wochen wurde mir Blut abgenommen und erst heute teilte mir mein Arzt bei der US mit, dass mein TSH-Wert sehr niedrig ist 0,061. Jetzt wurde mir nochmals Blut abgenommen um weiterzusehen. Mein Arzt hat es aber überhaupt nicht eilig. Ich habe in 3 Wochen wieder einen Termin und da sehen wir weiter. Er meinte eine Überfunktion sei nicht so tragisch. Ich habe aber jetzt schon anderes gelesen. Wie ist Ihre Meinung dazu? Was soll ich machen? Ich nehme täglich Femibion mit Jod. Sollte ich lieber eine anderes Produkt ohne Jod nehmen? Liebe Grüße und danke!
Hallo, zum Ausschuß eines Laborfehlers ist die angeratene Kontrolle sinnvoll. Richtig: zunächst kein Jod nehmen, Kontrolle von fT3 und fT4, weiterhin ggf. auch Kontrolle der SD-Antikörper. LG R. Moltrecht
mami9
Danke! Und ist eine Überfunktion wirklich nicht so gefährlich wie eine Überfunktion? Liebe Grüße
ja
mami9
Ich meinte natürlich nicht so gefährlich wie unterfunktion. Was könnte unbehandelt schlimmsten passieren? Vielen Dank
Schilddrüsenüberfunktion Eine manifeste Hyperthyreose sollte auch in der Schwangerschaft behandelt werden. Die häufigsten Ursachen sind Morbus Basedow, eine Autoimmunerkrankung oder eine Schilddrüsenautonomie. Ein Morbus Basedow ist für 60-80% der Hyperthyreosen verantwortlich und kommt bei etwa 2% der Frauen, typischerweise zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr vor. Eine unbehandelte manifeste Hyperthyreose stellt nicht nur für die Schwangere eine Gefährdung dar, sondern auch für den Fetus. Es kann zur intrauterinen Wachstumsretardierung kommen, Präeklampsie tritt häufiger auf, ebenso Frühgeburtlichkeit. Auch Aborte und Totgeburten sind gehäuft beschrieben. Bei den Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse, besonders beim Morbus Basedow, kann es zu weiteren Besonderheiten in der Schwangerschaft kommen. Mütterliche IgG-Autoantikörper können in der späteren Schwangerschaft diaplazentar zum Feten übergehen und als Leihantikörper beim Feten und Neugeborenen zur Hyperthyreose führen. Besonders gefährdet sind die Feten, deren Mütter hohe Titer haben und die nicht (mehr) thyreostatisch behandelt werden, z.B. nach kurz zuvor durchgeführter Thyreoidektomie. Die Angaben zur Häufigkeit dieser fetalen Hyperthyreose sind unterschiedlich und liegen zwischen 1 und 10%.(Quelle: Embryotox)