Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Birgit Müller:

Rückfrage zu Ihrer Antwort vom 20.07.

Frage: Rückfrage zu Ihrer Antwort vom 20.07.

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Hallo Frau Dr. Müller! Zunächst tausend Dank für Ihre ausführliche Antwort vom 20.07. zum Thema "Androgene/Haarausfall"! Trotzdem habe ich noch eine Nachfrage. 1)Sie schrieben, dass Sie mir bei PCO das lange Protokoll oder evtl. Antagonistenprotokoll empfehlen würden, jedoch nicht das kurze Protokoll. Mir war bisher nur das kurze und das lange Protokoll bekannt (langes dachte ich mit DR und dann Stimu-Beginn, kurzes dachte ich Stimu und ab beginnendem ES dann zusätzliche Spritzen, um ES zu verhindern). Habe ich da etwas falsch verstanden? Wie verläuft das Antagonisten-Protokoll? 2)Nehme z. Z. wegen des Haarausfalls (leichte Hyperandrogenämie) nach Absetzen der Pille wieder dieselbige ein, um die Zeit bis zum KIWU-Praxis-Termin zu überbrücken. Sie schrieben mir, daß ich während der ICSI-Stimu nicht mit einem Wiederauftreten des Haarausfalls rechnen muß wegen des Östradiol-Anstieges. Wie wäre es in einem sich evtl. anschl. Kryo-Zyklus? 3)Bei mir wurde PCO diagnostiziert. Muß man nun weitere Untersuchungen durchführen? Habe z. B. gehört, dass bei PCO die Warscheinlichkeit an Diabetes zu erkranken erhöht ist usw. Ist das Risiko bei jeder Patientin gleich hoch, hängt es von der Ausprägung ab, oder kann man das nicht genauer sagen? Habe leichte Hyperandrogenämie und gelegentlich verlängerte Zyklen (aber noch im Rahmen)sowie im US sichtbares PCO. Kann ich irgendetwas tun, um Folgeerkrankungen zu vermeiden? Bin etwas besorgt. Sorry, wegen der Textlänge.Vielen Dank für Ihre Mühe! Liebe Grüße, Peggy


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Hallo Biggi (Peggy?), zunächst einmal muß ich Ihnen sagen, daß ich mich natürlich angesichts Ihres Vertrauens geschmeichelt fühle - allerdings frage ich mich, warum Ihr behandelnder Arzt Ihnen diese Fragen nicht beantwortet. Oder fragen Sie ihn/sie vielleicht gar nicht? zu1) Antagonisten-Protokoll: ab Tag 2 Stimulation (z.B. FSH oder hMG-Spritzen), ab Tag 6 zusätzlich 1 Spritze täglich des Antagonisten bis zum Auslösen der Ovulation. zu2) Sofern der Kryo-Zyklus ohne Hormonstimulation erfolgt, könnte sich der Haarausfall verschlechtern. Allerdings werden Sie ja entweder (hoffentlich) schwanger, spätestens nach Kryo-ET, und das Problem auch des Haarausfalls wäre (zunächst) erledigt, oder Sie werden nicht schwanger und würden wieder die Pille einnehmen (bis zur evtl. nächsten Behandlung). zu3) Vorbeugend wirkt die Pilleneinnahme; zusätzlich kann wg. des erhöhten Risikos für einen Diabetes mellitus ein OGTT (oraler Glukosetoleranztest) durchgeführt werden, um eine Insulinresistenz frühzeitig zu erkennen und ggf. zu behandeln (z.B. auch im Rahmen der KiWu-Beh. mit Metformin, hierfür in D nicht zugelassen, aber nach Aufklärung der Patientinnen häufig erfolgreich eingesetzt!) Liebe Grüße und viel Erfolg für die weitere Behandlung Dr. B. Müller


Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Dr. Müller, ich kann Ihnen sagen, warum ich meinem Arzt diese Fragen nicht stelle: Weil mir die versierteren Fragen in der Praxis nicht immer ad hock einfallen und es in meiner Praxis leider immer sehr hektisch zugeht. Und auf den Termin in der KIWU-Praxis muß ich leider noch etwas warten... Mich würde noch interessieren: 1) Kann ich durch die Pilleneinnahme die Folgeerkrankungen eines PCO`s praktisch ausschalten? 2) Ist ein PCO vererbbar oder entwickelt es sich aufgrund irgendwelcher Umstände? (In meiner Familie bei keinem bekannt) 3)Bleibt ein PCO immer bestehen oder bessert es sich z. B. in den Wechseljahren aufgrund des Rückgangs der Hormone und treten somit auch keine Folgeerkrankungen mehr auf? 4)Ist das Antagonisten-Protokoll bei PCO o.k. oder wegen einer evtl. Überstimulation besser die Downregulation? Vielen Dank, herzliche Grüße! Biggi


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Hallo Biggi, zu1) Das weiß ich nicht, in jedem Fall sollen die Folgeerkrankungen durch den "Ausgleich" des Hormonhaushalts minimiert werden. zu2) Es gibt familiäre Häufungen von PCO; ein bestimmter Erbgang ist mir nicht bekannt (das weiß aber ein Facharzt für Humangenetik). zu3) Auch hier kann ich keine eindeutige Antwort geben, weil es "das" PCO-Syndrom eigentlich nicht gibt (ist sehr vielfältig in der Ausprägung/Zeitpunkt des Auftretens/Verschwindens) zu4) Antagonisten-Protokoll soll am Sichersten vor Überstimulation schützen, hat aber etwas schlechtere SS-Raten als die Downregulation; persönlich bin ich "Fan" der Downregulation. Liebe Grüße Dr. B. Müller


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