Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Klaus Bühler:

Protokoll

Dr. med. Klaus Bühler

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Frage: Protokoll

AnnA_29

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Guten Morgen Herr Dr. Bühler, mein Mann und ich (30) sind wg Follikelreifel und eingeschränktem Spermigramm ICSI-Kandidaten! Wir haben bisher 4x das Antagonistenprotokoll mit Puregon und Menogon versucht. Dabei habe ich je über 10 Tage sehr hoch stimuliert (AMH zwischen 0,7 und 1,7 gemessen) und hatte 9, 6, 3 und 8 EZ, die Befruchtungsrate war gut und 2x war der HCG angestiegen, hat sich aber nicht richtig verdoppelt. Nun haben wir uns in einer anderen Klinik beraten lassen. Diese würden auf das lange Protokoll umsteigen, mit Enantone downregulieren und mit 330 Gonal f stimulieren. Jetzt sind bei mir aber Zweifel aufgekommen, da man ja immer liest, dass das lange Protokoll dazu führen kann, dass die Eierstöcke komplett lahm gelegt werden. Stimmt das? Andererseits halte ich eine Veränderung gegenüber den letzten 4 Versuchen für gut und wir haben uns in der neuen Klinik auch sehr wohl gefühlt!! Wie sehen Sie das? Würden Sie mir zum langen Protokoll raten? Vielen Dank schon mal!


Dr. Klaus Bühler

Dr. Klaus Bühler

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Hallo Anna, die "komplette Lahmlegung" der Eierstöcke wirkt sich dann bei der Stimulation mit den Spritzen unbedingt positiv aus. Das weiß man schon seit mehr als 50 Jahren. Bei bestimmten Begleiterkrankungen, wie Endometriose, werden diese Enantone-Spritzen (oder andere Präparate aus der Gruppe der GnRH-Agonisten) sogar 4 Monate und länger gegeben. Die Erfahrung zeigt auch in diesen Fällen, dass dadurch die SS-Rate auffallend höher ist. Große statistische Untersuchungen mit mehreren Tausend Frauen haben auch gezeigt, dass dadurch eine höhere SS-Rate erzielt wird. Dass sich dies dann nicht mehr statistisch hinsichtlich der Geburtenrate zeigt, ist nur ein Problem der Statistik aber keine klinische Aussage. Also, wären Sie meine Patientin, spräche ich auch intensiv mit Ihnen über dieses lange Protokoll. Ggf. statt nur Gonal-F (330 IE/Tag) gäbe ich wohl 1 Amp. Pergoveris + 180IE Gonal-F. Macht preislich keinen Unterschied. Wichtig ist auch, dass Sie sich im neuen Zentrum wohl fühlen und in die Kollegen Vertrauen haben können. Viel Glück, Ihr KB PS: Bitte nicht von "Versuchen" sprechen. Sie nehmen sehr aufwändige medizinische Behandlungszyklen auf sich, was nicht klein geredet werden soll. Versuchen, das erfolgt zuhause.


AnnA_29

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Sehr geehrter Herr Dr. Bühler, vielen Dank für die ausführliche und nette Antwort. Das hat mich sehr beruhigt und in der Entscheidung für diese Klinik bestärkt! Wenn man so viele Behandlungen mitgemacht hat, lässt man sich machmal zu schnell verunsichern! Danke auch für den Hinweis mit dem Pergoveris! Herzlichen Dank! Anna


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