Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Michelmann! Wir sind KiWu- Patienten (Stimulationstherapie mit Gonal-F und Verkehr zum Optimum). Zweimal ist eine Schwangerschaft bei mir (37) eingetreten, jedoch kam es zu Frühaborten (Ursache beim 2. Mal Trisomie 4 Mosaik). Nun haben wir nach einer längeren Pause wieder mit der Therapie begonnen und ausgerechnet jetzt bekam mein Mann (42) eine Prostatitis, die jetzt seit einer Woche mit Antibiotika behandelt wird. Er ist aber noch nicht ganz beschwerdefrei. Gestern musste ich den Eisprung auslösen und wir hatten heute Verkehr. Jetzt meine Fragen: 1. Hat seine Prostatitis eine Auswirkung auf die Spermien oder können wir trotz Prostatitis hoffen, dass dieser Versuch geklappt hat? 2. Kann ich mich im schlimmsten Fall infiziert haben? Könnte ich sogar eine Gebärmutterentzündung oder eine Eileiterentzündung bekommen? 3. Sollten wir uns beide auf Ureaplasmen untersuchen lassen? 4. Haben wir durch die Prostatitis ein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko? Entschuldigen Sie den Umfang der Fragen, ich bedanke mich im Voraus für Ihre Antworten. Mit freundlichen Grüßen, Pia-Lotta
Hallo Pia-Lotta, diese Fragen sind aus der Ferne nicht ganz einfach zu beantworten, da eine Infektion der ableitenden Samenwege durch verschiedene Mechanismen ausgelöst werden können, die einen unterschiedlichen Effekt auf die Fruchtbarkeit haben können. Frage 1: Das hängt vom Erreger und der Erregerkonzentration ab. Generell ist davon auszugehen, dass ein negativer Effekt besteht. Ob sie dennoch schwanger werden können, hängt natürlich auch von der Ejakulatqualität ab, die nach Antibiotikatherapie eingeschränkt ist. Frage 2: Bei einer Infektion der ableitenden Samenwege ist die gleichzeitige Diagnostik und Therapie der Partnerin absolut notwendig, da sonst die Gefahr der Re-Infektion besteht (Ping-Pong-Effekt). Frage 3: Ja Frage 4. Kann ich von hier aus nicht beantworten. Hängt davon ab, ob und womit sie sich infiziert haben. Bitte unbedingt ihren behandelnden Arzt fragen. Viel Erfolg! H.W.M.