azaria
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Michelmann, wir hatten kürzlich den ersten Versuch einer IVF und ursprünglich von 23 punktierten Eizellen nach einem Tag 19 befruchtete. Laut unserem Kinderwunscharzt eine ausgezeichnete Quote (vor allem in Hinblick auf meine Eizellenreifungsstörung und einer eher geringen Stimulation... zusätzlich hat mein Mann ein schlechtes Spermiogramm gehabt.). Für den Transfer am dritten Tag hatten es allerdings nur 2 geschafft: ein guter 10-Zeller und ein mittelmäßiger 8-Zeller. Wir konnten keine Kryokonservierung durchführen, da die restlichen Zellen nur schlechte Qualität aufwiesen. Meine Fragen: - Woran kann diese schlechte Weiterentwicklungsquote liegen? - Ich weiß normalerweise haben Laborbedingungen so gut wie keinen Einfluss, da diese einem Standard unterliegen - aber könnte die Nährflüssigkeit für meine Eizellen unpassend sein? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!
Hallo, also wenn ich diese Frage beantworten könnte, wäre ich vielleicht reif für den Nobelpreis. Aber nun mal im Ernst: Warum sich nur eine geringe Anzahl von Eizellen bei der IVF befruchten lässt, ist ganz schwierig, wenn nicht unmöglich, zu beantworten. Ausschließen kann man ihre letzte Vermutung: Es gibt keine spezielle Nährlösung (= Medium) für spezielle Eizellen. Eine Vermutung haben sie schon selbst angegeben: "Schlechte" Eizellen, wobei "schlecht" eine große Variationsbreite aufweisen kann. Das sollten sie sich mal vom Labor erklären lassen. Ich würde nun für einen weiteren Versuch die ICSI empfehlen. Wenn dort ebenfalls die Entwicklungsrate so schlecht ist, sollte man über ein Aufhören nachdenken (so schlimm dies auch für sie sein mag). Ich wünsche ihnen viel Erfolg! Mit freundlichen Grüßen HWM