Cooly
Sehr geehrter Herr Gagsteiger, Ich versuche aktuell schwanger zu werden. Ich habe allerdings das Problem, dass ich meist schon ab ES+4/5 Unterleibsziehen kriege und deswegen eigentlich schon immer den Zyklus abhaken kann. Heute bin ich bei ES+8 und habe seit 3 Tagen schon wieder das Ziehen. Für mich ist das sehr frustrierend da ich jedesmal eigentlich schon weis ich kann den Zyklus abhaken. Allerdings findet die Einnistung ja erst zwischen dem 6 und 10 Tag statt also eigentlich weis mein Körper ja noch gar nicht ob er schwanger ist oder nicht? Meine Frage ist jetzt kann man trotz diesem täglichen Unterleibsziehen/-Schmerzen schwanger sein? Oder sollte man eventuell doch weitere Untersuchungen machen (z.B. eine Gebärmutterspiegelung) Früher hatte ich nie so etwas wie PMS, das ist jetzt seit ungefähr einem halben Jahr. In der Kiwu Klinik sind wir angebunden, meine Hormone usw sind alle in Ordnung, mein Mann hat ein leicht eingeschränktes Spermiogramm. Wir haben schon eine 3 Jahre alte Tochter. Vielen Dank! Mit freundlichen Grüßen
Guten Tag], vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihre ausführliche Schilderung. Tatsächlich ist es so, dass ein Ziehen im Unterleib bereits kurz nach dem Eisprung häufig vorkommt und kein verlässlicher Hinweis darauf ist, ob eine Schwangerschaft eingetreten ist oder nicht. In der zweiten Zyklushälfte sorgt das Hormon Progesteron für zahlreiche Veränderungen im Körper – auch für typische PMS-Beschwerden wie Spannungsgefühle, Ziehen oder emotionale Empfindlichkeit. Diese Symptome können sich im Laufe der Jahre auch verändern oder verstärken, ohne dass eine schwerwiegende Ursache dahintersteckt. Dennoch ist es sinnvoll, Ihre Hormonlage in der zweiten Zyklushälfte gezielt zu überprüfen. Ich empfehle, fünf Tage nach dem Eisprung – oder etwa sechs bis sieben Tage nach dem LH-Anstieg im Urin (Ovulationstest) – eine Bestimmung von Progesteron und Östradiol im Blut vorzunehmen. Damit lässt sich erkennen, ob der Gelbkörper ausreichend aktiv ist und ob die hormonellen Voraussetzungen für eine Einnistung gegeben sind. Falls sich dabei Auffälligkeiten zeigen oder sich im Verlauf weitere Hinweise ergeben, kann man dann im nächsten Schritt überlegen, ob zusätzliche Untersuchungen sinnvoll wären. Viel Glück! Mit freundlichen Grüßen Dr. Friedrich Gagsteiger Facharzt für Gynäkologie und Reproduktionsmedizin BestFertility Ulm
Cooly
Sehr geehrter Herr Gagsteiger, Vielen Dank für Ihre schnelle und ausführliche Antwort. Beide Werte wurden schon geprüft und waren unauffällig zum Glück. Da ich schon zweimal schwanger war (davon eine Fehlgeburt vor meiner Tochter) geht die Ärztin davon aus das dort alles in Ordnung ist und es ja immerhin eine OP mit entsprechenden Risiken ist und deshalb gut überlegt sein sollte. Ich dachte halt immer wenn ich die Unterleibsschmerzen habe das dass automatisch bedeutet das es nicht geklappt hat aber dann kann ich ja noch etwas hoffen wenn ich das richtig verstanden habe? Also kann ich trotz den Schmerzen seit 3 Tagen schwanger sein? Vielen Dank Mit freundlichen Grüßen!
Sehr geehrte Frau [Name], herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung – es freut mich sehr, dass Ihre Hormonwerte in der zweiten Zyklushälfte unauffällig waren. Das ist eine wichtige und beruhigende Information. Wenn Sie bereits zweimal schwanger waren – insbesondere wenn daraus Ihre Tochter hervorging – spricht das grundsätzlich dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut prinzipiell empfänglich ist und keine offensichtlichen strukturellen Hindernisse vorliegen. Eine operative Untersuchung wie die Gebärmutterspiegelung ist in der Tat mit gewissen Risiken verbunden und sollte gut abgewogen werden – besonders, wenn es keine konkreten Hinweise auf einen Befund gibt. Ein sicheres Ergebnis liefert leider nur ein Schwangerschaftstest – und dieser ist erst etwa 14 Tage nach dem Eisprung wirklich verlässlich. Früheres Testen führt oft zu Verunsicherungen, insbesondere wenn der HCG-Wert noch nicht hoch genug ist, um zuverlässig erkannt zu werden. Auch leicht schwankende Symptome in der zweiten Zyklushälfte haben keine klare Vorhersagekraft. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Geduld und Zuversicht auf Ihrem Weg – und hoffe mit Ihnen, dass sich bald wieder gute Nachrichten einstellen. Mit freundlichen Grüßen Dr. Friedrich Gagsteiger Facharzt für Gynäkologie und Reproduktionsmedizin BestFertility Ulm
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