Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Michelmann, bei meiner Frau und mir wurden bis jetzt 2 erfolglose ICSI Befruchtungen durchgeführt. Die Ursache ist eindeutig bei mir zu suchen, da meine Spermienqualität stark eingeschränkt ist. Es schwankte zwischen 1 -8 Mio beweglicher Spermien im Ejakulat. Leider wurde bei der letzten ICSI festgestellt, dass sich diese Anzahl noch einmal sehr stark einschränkte und fast überhaupt keine Spermien mehr im Ejakulat zu finden waren. Eine Nachuntersuchung nach 2 Monaten ergab den geleichen Befund. Welche Erklärung gibt es für ein solches Phänomen, ein Spermiogramm kann schwanken, aber von 1 Mio auf fast nichts ? Unser Reproduktionsmediziner schickt mich nun zu einer Hodenbiopsie um eine mögliche Verklebung der Samenleiter abzuchecken und die Spermien direkt aus dem Hoden zu entnehmen. Wie schätzen Sie die Chancen ein, dass dieser Weg erfolgreich ist, zumal in früheren Untersuchungen immer genug bewegliche Spermien (ICSI) vorhanden waren. Vielen Dank für Ihre Antwort, Thomas Müller
Hallo Herr Müller, ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Hodenbiopsie bessere Ergebnisse bringen wird. Dass Samenzellen im Ejakulat vorhanden sind zeigt ja, dass der Samenleiter durchgängig ist. Eine Biopsie wäre m.M. nach nur angezeigt, wenn gar keine Spermatozoen im Ejakulat zu finden wären. Die Technik der ICSI ermöglicht erfolgreiche Behandlungen selbst dann, wenn weniger als 100000/ml Samenzellen vorhanden sind. Warum die Samenzellzahl sich weiter verschlechtert hat, kann ihnen nur der behandelnde Androloge sagen. Ein Rückgang von 8 auf 1 Mio/ml ist aber nicht ungewöhnlich. In diesem Grenzbereich sind starke Schwankungen nichts besonderes.