Frage: Pergoveris

Sehr geehrte Frau Dr. Carstensen, mir steht in naher Zukunft die zweite ICSI bevor. Ich bin 28 Jahre alt und habe unauffällige Ultraschall und Blutergebnisse. Mein Zyklus ist regelmäßig und liegt zwischen 28 und 30 Tagen. Bei uns ist mein Mann der „alleinige Verursacher“. Dennoch habe ich bei der ersten ICSI nur zwei Eizellen „produziert“ von der auch nur eine befruchtet werden konnte. Ich habe mit Gonal-F stimuliert und dabei 100 Einheiten gespritzt, was wohl generell sehr niedrig war. Gestern erhielt ich ein neues Rezept für die Stimulation. Ich war der Annahme, dass ich erneut Gonal-F in einer höheren Dosis spritzen soll. Mein Arzt ist jedoch auf Pergoveris mit einer Einheit von ¾ einer Ampulle umgestiegen. Internetrecherchen ergaben, dass dieses Mittel vor allem bei älteren Frauen (um die 40) mit schwer zu stimulierenden Eierstöcken angewendet werden. Jetzt mache ich mir Sorgen, dass ich ggf. von diesem Mittel überstimuliert werden könnte.Sind meine Sorgen berechtigt? LG

von Annabraun am 27.08.2012, 16:41



Antwort auf: Pergoveris

Liebe Anna, Pergoveris ist anders zusammen gesetzt als Gonal-F, es enthält zusätzlich LH . Diese Kombination führt vor allem über 40 zu einer besseren Eizellreifung, es gibt aber auch Fälle bie denen jüngere Frauen davon profitieren. Ich könnte mir vorstellen, dass bei Ihnen insgesamt sehr viele Eibläschen vorhanden sind ( müssten Sie auch im Ultraschall gesehen haben), die aber schlecht reifen. Geht man mit der Dosierung zu hoch, so kann es zu einer Überstimulation kommen, ist die Dosierung zu niedrig, dann reifen eben nur sehr wenige. Um näheres zu zu Ihrem Fall sagen, habe ich da leider zu wenige Informationen bezüglich der letzten Behandlung. Wenn Ihr behandelnder Arzt auf Kinderwunschtherapie spezialisiert ist, so kennt er sich aus, und Sie sollten Vertrauen haben. Trauen Sie sich auch, Ihren Arzt auszufragen! LG A. Carstensen

von Dr. Angela Carstensen am 28.08.2012



Antwort auf: Pergoveris

Liebe Frau Dr. Carstensen, vielen Dank für Ihre nette Antwort. In der Tat waren ca. 10 gut entwickelte Eibläschen auf dem Ultraschall zu sehen, es konnten aber leider nur Eizellen punktiert werden und eine konnte nur befruchtet werden. Meine behandelnde Ärztin sagte selbst, wir müssen beim nächsten Versuch mutiger sein, 100 E waren wohl zu wenig. Es wurde während der Stimu Zeit nur ein Ultraschall durchgeführt, ist dies ausreichend? LG

von Annabraun am 29.08.2012, 14:42



Antwort auf: Pergoveris

Liebe Anna, man kann schon mit 125-150 IE starten, aber ich würde dann die erste Kontrolle nach 5 und weiter alle 2-3 Tage machen. LG A. Carstensen

von Dr. Angela Carstensen am 29.08.2012



Antwort auf: Pergoveris

Liebe Frau Dr. Carstensen, danke für die erneute liebe Antwort. Werden uns um einen zweiten Kontrolltermin bemühen. Ist es eigentlich bedenklich, wenn der nächste ICSI-Zyklus durch die Vorabeinnahme der Pille beeinflusst wird? Wir wollen zeitgerecht während meines Urlaubs starten. Ich hätte damit bedingt durch die Abbruchblutung einen verkürzten Zyklus von zwei Wochen. Hat diese Vorgehensweise negative Auswirkungen auf die Eizellenqualität und auf den späteren Embryotransfer? Ich habe sonst einen regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen. Bei dem letzten ICSI-Versuch habe ich ab dem 20. Tag Estrifam genommen. Danke für Ihre Bemühungen und LG

von Annabraun am 30.08.2012, 15:45



Antwort auf: Pergoveris

Liebe anna, einige Daten zeigen eine etwas geringere SS-Rate bei Vorbehandlung mit einer Pille. Man muss also abwägen. Die Behandlung in eine für Sie stressfreien Zeit, also in den Urlaub zu legen, macht aber auch viel Sinn. Das würde ich in den Vordergrund stellen. Viel Erfolg!!! A. Carstensen

von Dr. Angela Carstensen am 31.08.2012