Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Prof. Dr. med. H. W. Michelmann:

Oligozoospermie

Prof. Dr. med. H. W. Michelmann

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Reproduktionsbiologe und Embryologe

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Frage: Oligozoospermie

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Sehr geehrter Herr Dr. Michelmann, hier die Werte meines Mannes: 1. Spermiogramm: 20. Februar - keinerlei nachgewiesene Spermien (Karenzzeit 5 Tage) 2. Spermiogramm: 11. März 50.000 Spermien pro ml, davon 20% gut beweglich (Karenzzeit 11 Tage) Blutwerte: Erhöhtes FSH Diagnose des Andrologen: Oligospermie Kann es möglich sein, das beim 1. Mal GAR NICHTS gefunden wurde und nun doch Spermien vorhanden waren? Woran liegt das? Mein Mann hat Zink verschrieben bekommen (25 mg), kann das helfen, ist es richtig dosiert? Was können wir sonst noch tun, um die Menge zu verbessern? Leider hat der Androloge nicht einmal versucht, uns Fragen zu beantworten, er winkte gleich ab auf unsere Nachfragen mit der Aussage "um das zu verstehen, müsste man Medizin studiert haben". Er meinte auch, wir hätten auf natürlichem Weg weiterhin eine Chance, weil es nur ein Spermium brauche, um schwanger zu werden. Mein Endokrinologe zweifelte das Ergebnis der Spermiogramme an (innerhalb von 3 Wochen diese Verbesserung), sprach von "merkwürdig", sei aber nicht vom Fach, wie er meinte. Trotzdem machte mich das unruhig. Können Sie helfen?


Prof. Dr. H. W. Michelmann

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Hallo Cooky, es ist schon erstaunlich was Ärzte alles unternehmen, um Patienten zu verunsichern. In zwei Spermiogrammen wurden einmal gar keine und dann nur 50ooo Spermatozoen/ml gefunden. Der letzte Wert sieht zwar nicht ganz so schlimm aus,wenn man sich aber vergegenwärtigt, dass laut WHO mindestens 20 Mio/ml gefordert werden, sind 50ooo so viel wie gar nichts. Das bedeutet, dass sie, wenn sie durch das Mikroskop schauen, nur eine Samenzelle im Blickfeld erkennen. Bei diesen Werten ist es so gut wie unmöglich, auf normalem Weg eine Schwangerschaft zu initieren. Auch nach einer medikamentösen Therapie wird sich höchstwahrscheinlich die Anzahl der Samenzellen nicht wesentlich erhöhen. Zink wird nur bei einem allgemeinen Zinkdefizit gegeben. Dass durch solch eine Gabe die Anzahl an Samenzellen vermehrt werden kann ist mir neu. Mit der vorliegenden massiven Oligozoospermie kommt m.M. nach für sie nur die ICSI-Technik in Frage. Bitte begeben sie sich in ein Kinderwunschzentrum und lassen sie sich beraten. Viel Glück!


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