Janine1707
Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger, ich bin 40 Jahre alt und wurde im Herbst letzten Jahres spontan schwanger. Im Dezember hatte ich dann eine MA in der 11. Woche mit anschließender Ausschabung. Direkt im 2. Zyklus danach bin ich wieder spontan schwanger geworden, erlitt aber wieder eine MA in der 10. Woche und musste Ende April erneut zur Ausschabung. Alle möglichen Gründe für die habituellen Aborte (3 insgesamt, wobei eine 15 Jahre zurück liegt) wurden bereits klinisch geklärt und nichts auffälliges entdeckt (Humangenetik, Blutgerinnung). Im Juni Zyklus und im letzten Zyklus hatte ich kurz vor meiner Periode wieder leicht positive Schwangerschaftstests, die sich aber nicht steigerten und dann doch mit einer stärkeren und verspäteten Blutung abgingen. Meine Periode ist seit der 2. Ausschabung auch etwas schwächer und mit Schmerzen verbunden, was ich sonst nie hatte. Meine Sorge ist, dass durch die zwei Ausschabungen womöglich dauerhaft Probleme bei der Einnistung bestehen bleiben und trotz Befruchtung nun keine intakte Schwangerschaft mehr entsteht - obwohl dies vorher funktionierte. Ist dies nach 5 bis 6 Monaten nach dem letzten Eingriff normal, weil der Körper noch mehr Zeit benötigt oder könnte der Grund woanders liegen? Kann man den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut medikamentös unterstützen, falls es daran liegt oder kann bei so einer Vorgeschichte sogar eine künstliche Befruchtung der sinnvollere Weg zum Wunschkind sein? Vielen Dank für Ihre Mühe. Freundliche Grüße Janine
Es ist absolut verständlich, dass diese Situation Sie sowohl körperlich als auch seelisch belastet. Mit zunehmendem Alter, insbesondere ab 40, wird es oft schwieriger, eine erfolgreiche Schwangerschaft zu erreichen. Dies liegt daran, dass die Qualität der Eizellen abnimmt und genetische Veränderungen häufiger auftreten, was das Risiko von Fehlgeburten erhöhen kann. Trotz einer guten allgemeinen Gesundheit kann dies den natürlichen Weg zur Schwangerschaft erschweren. Daher ist es nicht ungewöhnlich, dass in dieser Lebensphase alternative medizinische Ansätze wie die künstliche Befruchtung (IVF) in Betracht gezogen werden, um die Erfolgschancen zu erhöhen. Nach Ausschabungen kann es zu Veränderungen in der Gebärmutterschleimhaut kommen, die die Einnistung erschweren könnten, bekannt als Asherman-Syndrom. Dieses Syndrom ist durch das Auftreten von Vernarbungen oder Verwachsungen in der Gebärmutter gekennzeichnet und kann eine erhebliche Hürde für eine erfolgreiche Schwangerschaft darstellen. Eine sorgfältige Diagnostik, oft mittels Hysteroskopie, ist notwendig, um eine solche Komplikation zu erkennen und zu behandeln. Auch die seelische Belastung, die mit wiederholten Fehlgeburten einhergeht, darf nicht unterschätzt werden. Der Verlust eines Kindes – egal zu welchem Zeitpunkt – ist emotional sehr schwer zu verarbeiten, und diese wiederholten Rückschläge können das Vertrauen in den eigenen Körper und die Zuversicht für eine zukünftige Schwangerschaft beeinträchtigen. Es ist wichtig, dass Sie sich Zeit nehmen, um emotional zu heilen und möglicherweise auch psychologische Unterstützung in Betracht ziehen, um mit diesen Belastungen umzugehen. Gerne würde ich Ihnen raten, sich nicht nur körperlich, sondern auch emotional umfassend betreuen zu lassen. Reproduktionsmediziner können Sie nicht nur medizinisch unterstützen, sondern Ihnen auch helfen, die richtigen Schritte zu unternehmen, um sowohl Ihre körperliche als auch psychische Gesundheit zu stärken. Bitte zögern Sie nicht, weitere Fragen zu stellen oder sich Unterstützung zu holen, wenn Sie diese benötigen. Gerne dürfen Sie sich auch an www.bestfertility.de wenden.
Janine1707
Recht herzlichen Dank für Ihre ausführliche und empathische Nachricht Herr Dr. Gagsteiger. Ihre Antwort bestärkt mich darin, unseren Weg in einem Kinderwunschzentrum fortzuführen und dort die entsprechende Unterstützung und Expertise für dieses Thema zu erhalten. Freundliche Grüße vom Bodensee
Alles Gute wünsche ich Ihnen.
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