Mitglied inaktiv
Sehr geehrte Frau Dr. Müller, mein Partner hat Ende Februar ein erstes Spermiogramm erstellen lassen, dessen schriftliche Auswertung wir nun heute erhalten haben. Die Auswertung wirkt auf mich etwas merkwürdig, es ist kein Laborbericht, sondern ein auf freundlichem Briefpapier getipptes Anschreiben. Ich habe das Gefühl, dass Angaben fehlen und verstehe einige der gemachten Angaben nicht. Im folgenden die Auswertung im Wortlaut: 1. Spermiogramm, ca. 20 Min. alt: leichtes AO-Syndrom Menge: 2,5 ml ph-Wert: 8,5 Verflüssigungsgrad: schleimig Nativ: viele Spermien, vereinzelt Epithelien und Kristalle Motilität: 50% lebhaft beweglich 50% mäßig beweglich 0% unbeweglich Morphologie: 65% normal 35% abnormal Spermiendichte: 8 Mio/ml Dazu folgende Fragen: 1. Was ist ein "leichtes AO-Syndrom"? 2. Was ist unter "Nativ: viele Spermien, vereinzelt Epithelien und Kristalle" zu verstehen? und natürlich: 3. Halten Sie aufgrund des Gesamtergebnisses eine natürliche Zeugung für möglich, sofern bei mir alles in Ordnung wäre? Vielen Dank für Ihre Antwort! Silke
Dr. Birgit Müller
Hallo Silke, zu1) Gemeint ist ein "OA(T)-Syndrom", das steht für Oligo-Astheno-(Terato)-Zoospermie und bedeutet, daß zu wenige (Oligo), zu schwach bewegliche (Astheno) und/oder zu wenig normal geformte (Terato) Spermien vorhanden sind. Es gibt OAT I°, OAT II° und OAT III°. Bei einer Spermienanzahl zwischen 5 und 10 Mio/ml (wie bei Ihrem Mann) handelt es sich um ein OAT II° ("leichtes OAT-Syndrom" ist etwas ungenauer). zu2) Würde ich nicht interpretieren wollen, da sich "viele Spermien" und OAT II° eigentlich ausschließen; es ist eine eher subjektive erste Beurteilung des Ejakulates (Epithelien sind Hautzellen), Kristalle kann ich in diesem Zusammenhang nicht deuten, wahrscheinlich sind Urinbestandteile aus der Harnröhre gemeint. zu3) Eine natürliche Zeugung ist zwar nicht ausgeschlossen, aufgrund der deutlichen Reduktion der Spermienzahl (sollten mind. 20 Mio/ml sein!) aber weniger wahrscheinlich. Ich empfehle eine Kontrolluntersuchung und bei vergleichbarem Befund die Vorstellung in einer KiWu-Praxis.
Mitglied inaktiv
Noch kurz zur Info: Das SG entstand nach einer Karenzzeit von vier Tagen.