Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Ute Czeromin:

Meine Frage vom 08.09.04

Frage: Meine Frage vom 08.09.04

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Hallo, Frau Dr. Czeromin, vermute, dass Sie meine Frage übersehen haben. Warte noch auf Ihre Antwort. Danke Ursula


Dr. Ute Czeromin

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Liebe Ursula, ich bitte Sie um Entschuldigung, ich habe Ihre Frage tatsächlich übersehen. Die Einschätzung beider IVF-Praxen kann ich aufgrund dessen, was Sie beschrieben haben , teilen - aufgrund der guten Antwort Ihrer Eierstöcke auf die Hormonstimulation gibt es keinen handfesten MEDIZINISCHEN Grund, mit der Behandlung aufzuhören. Allerdings denke ich, daß Ihr Einsatz bislang sehr hoch war und Sie und Ihr Mann viele Behandlungszyklen auf sich genommen haben. Wie Sie auch wissen, kann man letztendlich nur die Bedingungen für einen Schwangerschaftseintritt verbessern, ob sich Embryonen/Blastozysten einnisten, entscheiden die immer ganz alleine! Wir gehen mit dier Frage nach einem Weitermachen oder nicht so um, daß wir bei Paaren, bei denen kein medizinischer Grund vorliegt, keine weitere Therapie mehr zu machen, dieses immer wieder thematisieren. Gerade, wenn Sie nicht wegen "Aussichtslosigkeit" weggeschickt werden, bedeutet eine EIGENE Entscheidung, keine weitere Therapie mehr zu machen, oder die Entscheidung zu treffen, nach einem erneuten Kryotransfer keine weitere Therapie mehr zu machen, autonom und eigenverantwortlich zu handeln - und das ist eher etwas Gutes! Sicher kann man sich damit Trauer nicht ersparen, aber Trauer ist ENDLICH - sie überfällt einen in größeren Abständen und in geringerer Intensität. Ich kenne viele Pare, die, nachdem sie einmal die Entscheidung getroffen haben "der Kryozyklus ist unser letzter Behandlungszyklus" auch froh waren mit der Entscheidung, froh, daß ihr Kopf frei wurde für die Suche nach neuen Ufern und Zielen. Begeben Sie sich doch mal mit Ihrem Mann auf eine Traumreise auf einem Sonntagsspaziergang, jammern und trauern Sie gemeinsam, daß es bislang nicht geklappt hat, phantasieren Sie, wie gut es wäre, das Wechselbad zwischen Hoffnung und Enttäuschung los zu sein, jammern Sie weiter (das hört nämlich nicht so schnell auf, aber es hört auf!!!) - und überlegen und träumen Sie, wie es Ihnen zwar mit dem Verlust der Hoffnung auf ein Leben mit gemeinsamen Kind aber mit der Perspektive einer größeren persönlichen Freiheit ginge. Ich wünsche Ihnen alles Gute und Liebe für die nächste Zeit! Ute Czeromin


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