Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Ute Czeromin:

Mache mir große Sorgen...

Frage: Mache mir große Sorgen...

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Hallo Frau Dr. Czeromin! Ich mache mir große Sorgen was meinen Kinderwunsch betrifft. Nachdem bei meinem Mann eine extrem schlechte Spermaqualität festgestellt wurde, wurde uns mitgeteilt, dass ein Kinderwunsch nur noch durch eine ICSI Therapie erfüllt werden könnte. Ich habe jetzt auf der Internetseite von Netdoktor folgende Zeilen nachgelesen. Zum Thema ICSI wurde folgender Satz genannt: „Nach viermaliger künstlicher Befruchtung oder ICSI-Therapie liegt die Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft zwischen 50 und 60 Prozent.“ Soweit ist mir das alles klar; aber als abschließender Satz zum Thema Kinderwunsch wurde folgendes genannt: „In Deutschland liegt die so genannte Baby-take-Home-Rate (das heißt, die Rate der Paare, die auch wirklich Eltern werden) bei 13 bis 15 Prozent.“ Heißt das jetzt, dass zwar 50-60% zumindest kurzfristig Schwanger werden, aber trotzdem nicht bis zum Schluß „durchhalten“? Das wäre ja furchtbar! Die Chance auf ein Kind liegt ja somit gerade bei ca. 1/10… Ist das wirklich so dramatisch?! Vielen Dank für eine Rückantwort! Bettina


Dr. Ute Czeromin

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Liebe Bettina - NEIN, sooo daramatisch ist das nicht! Nach mehreren Behandlungszyklen ist die kumulative (also nach mehreren Zyklen addierte) Schwangerschaftsrate ca 60%, d.h., ca. 60 % der Paare verlassen eine KiWu-Praxis schwanger. Die 15% "baby-take-home-rate" ist eine Zahl aus dem Deutschen IVF-Register und bezieht sich auf den durchgeführten Zyklus, also nicht auf mehrere Zyklen! Diese Zahl ist auch deshalb sehr niedrig, weil das DIR so konsequent ist, nur die WIRKLICH DOKUMENTIERTEN Geburten zu zählen. Wenn ein Teil der Schwangerschaftsausgänge nicht bekannt ist (IVF-Zentrum zu nachlässig im hinterhertelefonieren, Patienten umgezogen und nicht zu erreichen, Frauenarztwechsel...)ist es völlig unmöglich alle Geburten zu erfassen. Uns gehen pro Jahr auch ca. 2-3% (UND WIR VERFOLGEN UNSERE ZYKLEN AKRIBISCH!) der Patienten verloren, ohne daß wir wissen, was aus den Schangerschaften geworden ist. D.h. z.B. bei uns, daß die baby-take-home-rate ca. 25% ist, aber nur, weil wir tatsächlich kaum einen Verlust an Meldungen zum Schwangerschaftsverlauf zu verzeichnen haben. So, nun genug zu dem Thema "Statistik", Ihnen alles Gute! Ute Czeromin


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