Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Ute Czeromin:

IVF und Antidepressivum

Dr. med. Ute Czeromin

Dr. med. Ute Czeromin
Frauenärztin

zur Vita

Frage: IVF und Antidepressivum

Malia2004

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Hallo Frau Dr. Czeromin, bei mir uns meinem Mann besteht seit 3 Jahren bislang unerfuellter Kinderwunsch. In der Kiwu Klinik sind wir seit 2 Jahren in Behandlung. Ich bin 34, habe PCO ohne IR. Mein Mann ist topfit. Bei uns wurden vor 1,5 Jahren 5 Hormonstimulationen mit GVnP durchgefuehrt, leider ohne Erfolg. Leider war ich waehrend der Hormonbehandlungen psychisch nicht 100% fit, da meine Eltern beide sehr krank waren/sind und ich den Kopf nicht wirklich frei hatte. Waehrend der Behandlungen und danach hatte ich extrem mit Schlafstoerungen, Unruhe und hoher Anspannung zu kaempfen. Wir hatten damals (Mai 2011) eigentlich die erste IVF geplant. Im Sommer 2011 ging dann nicht mehr wirklich viel bei mir. Ich war voellig erschoepft. War bis Oktober 2011 in einer Klinik. Diese hat ein leichtes Burn Out und eine agitierte Depression attestiert. Seit Ende Mai 2011 nehme ich das Antidepressivum Valdoxan 25mg. Mir wurde damals eine mind. 12 Monate Kiwu-Zwangspause auferlegt, was schon schwer genung war. Mittlerweile geh es mir deutlich besser. Ich habe wieder richtig "Lust" auf die Kiwu Behandlung, die hoffentlich im Sommer startet. Leider muss ich noch bis mind. Mai 2012 das Antidepressivum valdoxan nehmen. Meine Fragen: 1) Ich habe Angst, dass waehrend der IVF die Unruhe, Schlafstoerungen usw. zurueckkommen. Hatte auch mal 1 oder 2 Panikattacken. Meine Aerztin meinte, dass man auch waehrend einer IVF ein Antidepressivum nehmen kann (Sertralin?). Ich sehe dies allerdings sehr skeptisch. Moechte meinem Baby, falls es klappt, nicht durch Medikamente schaden. Allerdings moechte ich auch nicht, dass ich ihm durch eine potenzielle Unruhe schade. Der Kiwu Wunsch war definitiv nicht Hauptausloeser meiner Beschwerden. Ich komme dennoch nicht gut mit dem Behandlungsdruck klar und habe grosse Angst vor einer Ueberstimulation, da ich schlank bin, PCO habe usw. Ich werde aktuell und waehrend der IVF von einem Psychologen betreut, der jedoch nicht 100% Experte fuer Kiwu Behandlungen ist..aber das lernt er dann von mir :-). 2) Mein TSH Wert war damals waehrend der Behandlung bei 1,7 unter L Thyroxin 50. Dies Dosis nehme ich unveraendert ein. Dennoch liegt der Wert aktuell immer zwischen 2,8 und 3,9. Wie kommt dies? 3) Wie lange muss ich nach Absetzen des Antidepressivums warten bis ich die IVF starten kann? Freue mich ueber Ihre Antwort. Gruss


Dr. Ute Czeromin

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Über das Medikament Valdoxan liegen mir keine Informationen zu, wenn das in der SS genommen wird, im allgemeinen gibt es keine Einwände gegen eine Einnahme in einem IVF Zyklus ... auch nach Embryotransfer gibt es ja noch keine Verbindung zwischen mütterlichem und fetalem Blutkreislauf, das ist erst ab Einnistung - im allgemeinen: Es reicht, wenn Sie dann bei positivem SS Test das Antidepressivum absetzen., Sertralin als Serotonin Wiederaufnahmehemmer ist besser untersucht und da kann man wirklich sagen, dass man frühestens ab positivem SS Test die Dosis reduzieren und ggf. absetzen kann. Ihr Arzt könnte in Ihrem Auftrag eine Anfrage bei dem Institut für Reproduktionstoxikologie stellen, die Antworten zu Medikamentennebenwirkungen in SS und Stillzeit werden kostenfrei erstellt, allerdings kann dieses Institut nur so gut weiterarbeiten wie bisher, wenn es Spenden bekommt. Ich verabrede mit unseren Patienten, dass sie pro Anfrage 20,00 € spenden und verlasse mich darauf, dass sie das auch tun. Hier die Kontaktdaten: senden an: Institut für Reproduktionstoxikologie Dr. med. Wolfgang Paulus KH St. Elisabeth der OSK Akad. Lehrkrankenhaus der Universität Ulm Elisabethenstr. 17, 88212 Ravensburg FAX: 0751-87 27 98 E-Mail: paulus@reprotox.de Auf der website www.reprotox.de finden Sie unter ""Reprotox" - "Anfragen" - "Formulare" den standardisierten Anfagebogen, der hilft, die Angaben zu machen, die Dr. Paulus für die beantwortung braucht. Die rezidivgefahr bei zu frühzeitigem Absetzen von Antidepressiva ist nicht zu unterschätzen, die psychische Anspannung unter IVF auch nicht - m.E. wäre es eigentlich viel besser, wenn Sie in Absprache mit Ihren Ärzten und ggf. nach Rücksprache mit "Reprotox" ein Antidepressivum weiternehmen - diese Psychokrücke ist HILFREICH - und Sie müssen wegen der IVF-Therapie nicht darauf verzichten! MFG Ute Czeromin


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