Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Prof. Dr. med. Barbara Sonntag:

Insulinresistenz - Grund für Implantationsversagen?

Prof. Dr. med. Barbara Sonntag

Prof. Dr. med. Barbara Sonntag
Frauenärztin

zur Vita

Frage: Insulinresistenz - Grund für Implantationsversagen?

Maikäfer77

Beitrag melden

Hallo Frau Prof.Dr.med. Sonntag, ich versuche seit 2 Jahren ein Kind zu bekommen, hatte 8 Inseminationen und 1IVF mit 2 Kryotransfer, wurde bei 3.Insemination schwanger - habe aber das Kind leider verloren. Ich war nun bei einer Endokrinologin / Bereich Kinderwunsch und dort wurde eine starke Insulinresistenz festgestellt. PCO habe ich wohl nicht weil regelmässig Eisprung und Zyklus 28 Tage. Ich wiege 63 kg bei 1,74 m Grösse. Die Endokrinologin meinte, dass die IR der Grund für das Implantationsversagen sein kann und auf Rezept meiner Frauenärztin nehme ich nun seit 1 Monat 4xMetformin 500. Meine neue IVF-Klinik in Spanien (wg PID) meint dass IR ohne Übergewicht kein Grund für die Fehlversuche sei, der Arzt rät mir aber auch nicht von dem Medikament ab - wäre quasi egal. Was stimmt denn nun? Ich war ja dankbar, dass es eine Erklärung gab und ich dann noch Hoffnung für den nächsten Versuch haben kann. Danke!! Viele Grüsse Sandra


Prof. Dr. Barbara Sonntag

Prof. Dr. Barbara Sonntag

Beitrag melden

Die Basis für die Entscheidung ist tatsächlich dünn. Ich halte allerdings die Dosierung mit 2000 mg tgl. bei Ihrem Normalgewicht für zu hoch - wäre höchstens die Hälfte sinnvoll! Falls tatsächlich PCO, lässt sich lediglich das Auftreten einer Überstimulation in der Wahrscheinlichkeit reduzieren, ansonsten laut Studienlage kein positiver Effekt. Also individuelle Entscheidung von Ihnen und Ihren Ärzten, insbesondere auch ob Sie das Metformin dann bei Eintritt einer Schwangerschaft absetzen oder ist ein Weiternehmen geplant? Grüße B. Sonntag


Maikäfer77

Beitrag melden

Der Insulintest war über 3 Stunden bei der Endokrinologin, die Dosierung hat die Frauenärztin entschieden mit Einnahme bis zum ersten Herzschlag. Kann es denn auch schaden? Gruss Sandra


Prof. Dr. Barbara Sonntag

Prof. Dr. Barbara Sonntag

Beitrag melden

Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit kein Schaden - aber die offizielle Empfehlung lautet noch immer Absetzen in einer Schwangerschaft, da die Indikationsstellung (also der Grund weshalb man ein Präparat einnimmt) in dieser besonderen Situation natürlich besonders klar erkennbar sein sollte. Alles Gute! B. Sonntag


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.