Mitglied inaktiv
Hallo Herr Nassar! Ich brauche mal bitte wieder Ihre von mir sehr geschätzte Meinung. Bin ja nun nach 3 erfolglosen Kryos und 2 erfolglosen ICSI`s bei der 3. ICSI zum ersten Mal schwanger (Anfang 8. Woche). Bei einer Blutuntersuchung vor 2 Jahren in Stuttgart bei Frau Dr. Reichel wurde uns zu einer Immunisierung geraten, da dies eine Mitursache sein könnte. Wir haben uns jedoch aufgrund der möglichen Nebenwirkungen und evtl. Spätfolgen dagegen entschieden. Auch Sie hatten mir bereits einmal geschrieben daß Sie dies nicht befürtworten würden und der Erfolg umstritten ist. Habe bei den bisherigen Versuchen immer Prednisolon genommen (ohne mir Gedanken darüber zu machen wofür dies eingesetzt wird), beim jetzigen Versuch wurde seitens meiner KIWU-Praxis gesagt, es sei nicht erforderlich. Habe mich nun im Internet informiert und weiß, daß es zur leichten "Unterdrückung" des Immunsystems eingesetzt wird, um eine Abstoßung des Embryos zu vermeiden. Nun frage ich mich, ob ich es nicht jetzt noch nehmen sollte, denn das ist doch in jedem Fall sinnvoll als Prophylaxe, oder? Oder kann es bei bereits eingetretener Schwangerschaft schädlich sein? Oder wäre es erst gar nicht zu einer Schwangerschaft gekommen, wenn die immnuologisches Situation nicht in Ordnung wäre? Hoffe, Sie können mir helfen. Möchte schließlich nichts unversucht lassen. Falls Sie die Einnahme von Prednisolon befürworten, wie hoch sollte die Dosierung sein? Herzlichen Dank und noch einen schönen Tag! Grit
Hallo Grit, erstmal herzlichen Glückwunsch! Sie dürfen guten Gewissens auf Prednisolon verzichten. Wie Sie sehehn, sind Sie auch ohne Immunisierung schwanger geworden. Was sein könnte, muss eben auch nicht sein. Cortison-Tabletten sind keine Bonbons. Schwere Nebenwirkungen (in- und ausserhalb der Schwangerschaft)können die Folge sein und der Nutzen ist lediglich in bestimmten Einzelfällen gesichert. Wer Prednisolon, Dexamethason oder ähnliches nimmt, sollte unbedingt den Beipackzettel lesen! Also für alle die Mitlesen: Cortisonpräparate können je nach Dosierung und Dauer der Anwendung die folgenden häufige Nebenwirkungen haben: Diabetes Mellitus, erhöhte Infektneigung durch Unterdrückung des Immunsystems, Pilzinfektionen, Sehschwäche, Magen-Probleme, Störung des Elektrolythausthalts, Gewichtzunahme u. V. m. Wer eine höhere Dosis über einen längeren Zeitraum eingenommen hat, darf das Medikament nicht schlagartig absetzen, denn es kann zu einer lebensbedrohlichen Stoffwechselstörung kommen (so genannte Addison-Krise). Cortison-Präparate erhöhen NICHT die Schwangerschaftsrate bei: 1. Autoimmunentzündung der Schilddrüse (z. B. Hashimoto) 2. Kryo-Embryo-Transfer 3. PCO-Syndrom auf dem Boden einer Insulinresistenz 4. habituelle Abortneigung 5. HLA-Inkompatibilität 6. Anti-Sperm-Antikörper 7. Endometriose (hier gibt es verschiedene Meinungen) Möglicher Nutzen bei ganz speziellen Autoimmunerkrankungen (Lupus erythematodes usw.) Ich wünsche Ihnen eine schöne und problemlose Schwangerschaft und Geburt. mfG N. Nassar
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