HCG - Einfluss auf Östrogen und Progesteron

Hallo! Die Gabe von Brevactid, das hCG (humanes Choriongonadotropin) enthält, wird üblicherweise verwendet, um den Eisprung bei Frauen, die sich Fruchtbarkeitsbehandlungen unterziehen, auszulösen. Die Verabreichung von hCG spielt eine wichtige Rolle, da es die letzte Reifung der Eizellen fördert und den Eisprung etwa 40 bis 44 Stunden nach der Injektion auslöst. Die Gabe von hCG beeinflusst auch die nachfolgenden Hormonwerte von Östrogen und Progesteron. Nach dem Eisprung wandelt sich der Follikel, aus dem das Ei freigesetzt wird, in das Corpus luteum um, das beginnt, Progesteron und auch Östrogen zu produzieren. Das Progesteron bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft vor und unterstützt diese in den ersten Wochen, falls eine Schwangerschaft eintritt. Die hCG-Injektion kann somit zu einem Anstieg des Progesteron- und Östrogenspiegels führen, da sie die Luteinisierung des Follikels und die anschließende Hormonproduktion durch das Corpus luteum stimuliert. Dies ist ein wichtiger Teil des Prozesses, um eine optimale Umgebung für eine Implantation und frühe Schwangerschaft zu schaffen.  Viel Erfolg und beste Grüße!

Hallo Herr Doktor Gagsteiger, ganz herzlichen Dank für Ihre schnelle und ausführliche Antwort. Wenn ich ohne eisprungauslösende Spritze zum Eisprung einen E2-Wert von 300 habe und in der Lutealphase E2 100 und Progesteron 13, mit welchen Werten ist dann ungefähr nach der eisprungauslösenden Spritze zu rechnen? Nur ganz ungefähr für eine Größenordnung... Oder wird das Corpus Luteum zwar gestärkt, aber nicht so, dass es sich (deutlich) in den Werten niederschlagen wurde?  Vielen Dank und viele Grüße

Nach einer hCG-Injektion kann man typischerweise eine deutliche Erhöhung des Progesteronspiegels erwarten, weil das Corpus luteum gestärkt wird und dadurch mehr Progesteron produziert. Die genauen Werte können variieren, aber es wäre nicht ungewöhnlich, dass der Progesteronwertes über den Wert von 13 hinausgeht. Auch der Östrogenspiegel (E2) könnte etwas ansteigen, bleibt aber normalerweise bei ca. 2/3 des Wertes der späten Follikelphase. Die spezifischen Werte können je nach individueller Reaktion und anderen Faktoren variieren.

Vielen Dank für Ihre erneute Antwort. Was ist denn mit der späten Follikelphase gemeint und wie sind da ungefähr die Werte?  Vielen Dank für Ihre Geduld und viele Grüße!  

Die späte Follikelphase bezieht sich auf den Zeitraum im Menstruationszyklus einer Frau, kurz bevor der Eisprung stattfindet. Die erste Hälfte des Zyklus, die als Follikelphase bekannt ist, beginnt am ersten Tag der Menstruation und endet mit dem Eisprung. Während der späten Follikelphase reift der dominante Follikel unter dem Einfluss des follikelstimulierenden Hormons (FSH) und des luteinisierenden Hormons (LH) weiter heran. Die Östrogenspiegel steigen in dieser Zeit deutlich an, um die Auskleidung der Gebärmutter (Endometrium) auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten und den LH-Anstieg zu fördern, der schließlich den Eisprung auslöst. Hormonwerte in der späten Follikelphase: Östrogen (Estradiol): Die Werte können von etwa 100 pg/ml bis zu 400 pg/ml oder höher steigen, kurz bevor der LH-Anstieg den Eisprung auslöst. Luteinisierendes Hormon (LH): Vor dem LH-Anstieg, der den Eisprung auslöst, können die LH-Werte bei über 20 IU/L liegen. Follikelstimulierendes Hormon (FSH): Die Werte sind zu Beginn der Follikelphase am höchsten und nehmen dann ab, können aber während des LH-Anstiegs wieder kurz auf über 20 IU/L steigen. Die exakten Werte können von Frau zu Frau variieren und auch von Zyklus zu Zyklus bei derselben Frau unterschiedlich sein. Hormontests und Ultraschalluntersuchungen werden häufig verwendet, um diese Phase bei Bedarf genauer zu überwachen, insbesondere in Kontexten wie der Fruchtbarkeitsbehandlung.

Ganz lieben Dank, da sind alle meine Fragen mehr als gut beantwortet. Danke!

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Gerne!