diddlbaby2005
Hallo Herr Dr. Nassar. Ich entschuldige mich im Vorraus das der Text vielleicht etwas länger wird. Also ich bin damals mit 17 ungeplant schwanger geworden, die Schwangerschaft wurde in der 12.SSW festgestellt und mein Sohn wurde in der 36.SSW gesund und munter geboren. Von Oktober 2001 bis Juli 2008 hatte ich insgesamt 12 Fehlgeburten, fast alle in der 9.SSW (rechnerisch auch mal weiter, aber laut der Größe im US ist die Entwicklung in der 9.SSW stehen geblieben). Über die 9.SSW kam ich nicht. Einen Partnerwechsel gab es nicht, also alle Schwangerschaften sind vom gleichen Mann. Wir waren damals zur Humangenetischen Untersuchung (wo mir mein damaliger FA nachher sagte das die Untersuchung nichts ergeben hat, was wohl nicht richtig war). Dann waren wir bei einem Prof. der sich auf Fehlgeburtsdiagnostik spezialisiert hat, dort wurde auch einiges Untersucht wie zb. die NK-Zellen ect. Heraus kam das ich Hyperhomocysteinämie habe, mein Homocysteinwert war zu spitzenzeiten 34,9 µmol/l. Außerdem steht im Bericht etwas von MTHFR-Variante C677T homozygot. Mehr eigentlich nicht. Man sagte mir damals nicht wirklich viel, nur das ich sobald ich schwanger bin hochdosierte Folsäure nehmen soll und Heparin spritzen sollte. Dies tat ich dann auch während der nächsten Schwangerschaft, aber auch diese endete leider in einer Fehlgeburt. Das ich die Folsäure aber immer nehmen muß, habe ich durch lesen im Internet erfahren. Nun wollten mein Mann und ich uns eine Pause gönnen und erstmal komplett mit dem Rauchen aufhören. Ich habe es leider nie ganz geschafft mit dem aufhören, hab es zwar tagelang mal ohne Zigarette geschafft, dann aber doch mal wieder eine geraucht. Wir haben beschlossen das wir uns wie gesagt eine längere Pause gönnen, komplett mit dem rauchen aufhören und uns nochmal durchchecken lassen. Wir wollen es noch einmal probieren, mein Frauenarzt hat da auch keine Bedenken. Nun habe ich zwischenzeitlich in einem Blutspendezentrum Blutplasma gespendet, und nach einigen Spenden kam eine Ärztin dann darauf das ich nicht spenden darf, weil ich ja die vielen Fehlgeburten hatte und sie denkt das eine Gerinnungsstörung dahinter steckt. Fand ich nicht so toll, da ich immer im Arztgespräch vor jeder Spende gesagt habe das ich die 12 Fehlgeburten hatte, das die Ärzte da dann erst nach einigen Spenden drauf kommen. Jedenfalls riet mir die Ärztin mich nochmal an ein Humangenetisches Institut zu wenden und mich dort nochmal untersuchen zu lassen. Dies war im Dezember 2010. Der Termin ist Ende Mai 2011. Ich wurde von der Klinik gebeten das ich vorher mir bei meinem Frauenarzt Blut abnehmen lassen soll und das dort hinschicken soll, weil damals nicht genau klar war ob eine Gerinnungsstörung vorliegt oder nicht. Auch dies wußte ich bisher nicht, hat mir mein damaliger Frauenarzt nicht gesagt. Und ich soll die anderen Unterlagen vom Hämatologen wo ich in Behandlung bin zuschicken, damit wir zum Termin im Mai alles dort haben und die Ergebnisse schon besprechen können. Nun habe ich heute die Unterlagen von meinem Frauenarzt abgeholt und mal durchgeschaut. Leider kann ich damit nicht sonderlich viel Anfangen und möchte Sie daher um ein bisschen Aufklärung bitten, da ich zum Termin im Mai gut vorbereitet sein möchte. Außerdem stehen dort einige Sachen drin die mich leicht beunruhigen. Vom August 2009 steht bei Diagnose: MTHFR-Variante C677T homozygot Hyperhomocysteinämie APC-Resistenz grenzwertig verlängert, jetzt normal PTT Verlängerung mit pathologischem LA-Test, aktuell Normwert Kein Nachweis von Cardiolipin-Antikörpern Die Laborbefunde sind: Leukozyten 10.150/µl, Erythrozyten 5,17 Mio/µl, Hämoglobin 16,1 g/dl, Hämatokrit 45,3 %, MCV 87,6 fl, MCH 31,1 pg, MCHC 35,5 g/dl, Thrombozyten 333.000/µl, Diff.-Blutbild: Neutro 59,9 %, Lympho 30,0%, Mono 7,8%, Eos 2,0%, Baso 0,3%. Quick 88%, INR 1,09, PTT 33,9 Sek., Fibrinogen 3,85 g/l, LA-Test 1,1 sek., Homocystein 22,45 µmol/l, Cardiolipin lgG-AK (EIA): 3 U/ml, Cardiolipin IgM-AK (EIA) 1 U/ml, ß2-Glykoprotein IgG-AK (EIA) 1 U/ml. Vom April 2010 steht bei Diagnose: MTHFR-Variante C677T homozygot Hyperhomocysteinämie (D 68.9) APC-Resistenz grenzwertig verlängert, jetzt normal PTT Verlängerung mit pathologischem LA-Test, aktuell Normwert Kein Nachweis von Cardiolipin-Antikörpern Die Laborbefunde sind: Leukozyten 10.750/µl, Erythrozyten 5,32 Mio/µl, Hämoglobin 16,5 g/dl, Hämatokrit 46,9 %, MCV 88,2 fl, MCH 31,0 pg, MCHC 35,2 g/dl, Thrombozyten 342.000/µl, Diff.-Blutbild: Neutro 55,2 %, Lympho 28,5 %, Mono 10,4 %, Eos 5,2 %, Baso 0,7%. Quick 86%, INR 1,10, PTT 36,3 Sek., TZ 18,2 Sek., Fibrinogen 3,61 g/l, Faktor VIII 110%, von Willebrand-Faktor 133%, LA-Test 6,9 sek., Homocystein 34,91 µmol/l, Vom Mai 2010 steht bei Diagnose: MTHFR-Variante C677T homozygot Hyperhomocysteinämie (D68.9) Lupus-Antikoagulanz erhöht Die Laborbefunde sind: Leukozyten 9.400/µl, Erythrozyten 5,15 Mio/µl, Hämoglobin 15,9 g/dl, Hämatokrit 45,5 %, MCV 88,3 fl, MCH 30,9 pg, MCHC 34,9 g/dl, Thrombozyten 314.000/µl, Diff.-Blutbild: Neutro 58,7 %, Lympho 27,3 %, Mono 9,4 %, Eos 4,3 %, Baso 0,4%. Quick 83%, INR 1,13, PTT 35,7 Sek., TZ 15,6 Sek., Fibrinogen 3,07 g/l, LA-Test 16,6 sek., Homocystein 26,24 µmol/l, Mir wurde gesagt das ich halt die hochdosierte Folsäure nehmen soll und am besten auch ASS100 und sobald ich schwanger bin soll ich Heparin spritzen. Bei der Diagnose vom Mai 2010 steht Lupus-Antikoagulanz erhöht, das sowas bei mir vorliegt lese bzw. höre ich heute zum ersten Mal. Denn davon sprach die Ärztin im Blutspendezentrum, aber ich sagte ihr das man mir ja sagte das bis auf die MTHFR-Variante und die Hyperhomocysteinämie nichts gefunden wurde. Diese Lupus-antikoagulanz würde einiges erklären, zumindest vielleicht meine häufigen Kopfschmerzen. Hat dieses vielleicht auch etwas mit Wundheilung zu tun? Denn die ist bei mir ganz miserabel. Ein Kratzer von meiner Katze z.b. der mal vorkommt beim spielen mit ihr, verheilt nach Wochen mal, bei meinem Mann z.b. nach einigen Tagen. Auch bleibt bei mir dann grundsätzlich eine Narbe, egal wie klein der Kratzer war. Selbst eine Einstichstelle vom Blutabnehmen dauert bei mir bis man dort kein Einstich mehr sieht, auch da habe ich schon Narben. Das war früher bei mir auch anders, da verheilten Wunden ganz normal. Laut meinem Frauenarzt, besteht durchaus noch Hoffnung das es zu einer gesunden Schwangerschaft kommt, die ich auch bis zum Ende Austragen kann. Aber ich habe lieber mehrere Meinungen. Besteht wirklich noch Hoffnung? Mein Mann und ich wünschen uns nichts sehnlicher als noch ein Kind. Achja bei 4 Fehlgeburten wurde der Embryo untersucht, es war jedesmal ein kerngesundes Mädchen. Kann es vielleicht sein das ich keine Mädchen austragen kann? Denn die erste Schwangerschaft war ja mein Sohn, die besagten 4 die untersucht wurden, waren Mädchen. Welches Geschlecht es bei den anderen Fehlgeburten war, weiß ich ja leider nicht. Ich denke fürs erste ist mein Text lang genug. Ich bedanke mich nochmal für Ihre Mühe den doch sehr langen Text zu lesen. Mit freundlichen Grüßen
Hallo, ich bin nicht der Meinung, dass die Homocysteinerhöhung und das Rauchen allein für das Abortgeschehen verantwortlich waren. Unter der Annahme, dass die genetische Untersuchung (auch Ihres Partners) sonst unauffällig war und unter Berücksichtigung der unauffälligen genetischen Untersuichungen aus dem Abortmaterial rate ich Ihnen zu einer Abkläruing der Gebürmutter mittels einer Gebärmuutterspiegelung (Hysteroskopie), zum Ausschluß eines Spetums (Scheidewand) oder Verwachsung. Beides könnte eine hinreichende Erklärung bieten und wäre problemlos behandelbar. Außerdem muß das Hormonsystem und insbesondere die Schilddrüse abgeklärt werden. MfG N. Nassar