Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Friedrich Gagsteiger:

Follikelreifestörung?

Dr. med. Friedrich Gagsteiger

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Reproduktionsmediziner

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Frage: Follikelreifestörung?

Tabue

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Sehr geehrter Herr Dr. Gagsteiger! Ich hätte folgende Frage. Wir wünschen uns gerne eine Geschwisterchen. Meine Zyklen schwanken in der Länge mal ist der ES an Tag 17/18, im nächsten wieder so um den Tag 25/26.  Meine Zyklen waren immer schon länger, ich war auch 2x schwanger - das erste Mal war eine FG, beim zweite Mal entstand mein Kind, auch hier war der ES an Tag 24/25. Funktioniert hat es damals immer  nach ca. 4 Zyklen.  Kann das sein das ich jetzt eine Follikelreifestörung habe oder ist das eher ausgeschlossen wenn ich schon 2x schwanger war? Kann man das einfach bekommen oder hat man es schon immer oder eben nicht?  Danke für die Antwort!


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Es klingt so, als ob Sie bereits wertvolle Erfahrungen und Informationen über Ihre Zyklen und Fruchtbarkeit gesammelt haben. Eine unregelmäßige Zykluslänge oder ein später Eisprung kann verschiedene Ursachen haben, und es ist durchaus möglich, dass hormonelle Schwankungen oder andere Faktoren im Laufe der Zeit eine Rolle spielen. Eine Follikelreifestörung tritt auf, wenn die Follikel nicht ausreichend heranreifen, was den Eisprung beeinträchtigen kann. Allerdings bedeutet eine Schwangerschaft in der Vergangenheit, insbesondere nach einem späteren Eisprung, nicht zwingend, dass Sie keine Follikelreifestörung entwickeln können. Es kann sich im Laufe der Zeit etwas verändert haben. Dennoch gibt es viele Faktoren, die zu einem unregelmäßigen Zyklus führen können, ohne dass dies auf eine Follikelreifestörung hinweist. Es wäre ratsam, Ihre Hormonwerte (FSH, LH, Östradiol, Progesteron) im Rahmen einer Zyklusüberwachung bestimmen zu lassen, um herauszufinden, ob ein Problem mit der Follikelreifung vorliegt. Ebenso könnte ein Ultraschall helfen, den Zyklus genauer zu beobachten und zu sehen, ob die Follikel wie erwartet heranreifen. Zusammengefasst: Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich im Laufe der Zeit etwas verändert hat, aber eine detaillierte Untersuchung kann Aufschluss darüber geben, ob eine Follikelreifestörung vorliegt oder nicht. Ein Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt wäre der nächste Schritt, um weitere Tests und Maßnahmen zu besprechen. Haben Sie bereits einen Termin zur Zyklusüberwachung oder Hormonuntersuchung in Betracht gezogen?


Tabue

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Sehr geehrter Hr  Dr.  Gagsteiger, Ich hatte bereits einen Hormonstatus machen lassen, hier wurde von der Frauenärztin gesagt, dass alles in Ordnung sei. Meine 2 Zyklushälfte ist etwas kurz mot 10-11 Tagen hier habe ich Utrogestan verschrieben bekommen.  Eine Zweite Ärztin meinte dann, ich soll Myoinositol nehmen um die Qualität zu verbessern.  Ist eine Follikelreifestörung leicht zu behandeln? Bzw ist ein Gang in eine KinderwunschKlinik notwendig? 


Dr. Friedrich Gagsteiger

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Es klingt, als ob Sie bereits einige Schritte unternommen haben, um Ihren Hormonstatus zu klären und Unterstützung für die zweite Zyklushälfte zu erhalten. Utrogestan wird häufig verschrieben, um die zweite Zyklushälfte zu unterstützen und eventuell eine Gelbkörperschwäche auszugleichen. Myo-Inositol ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das häufig bei Frauen mit PCO-Syndrom eingesetzt wird, um die Eizellqualität zu verbessern, auch wenn bei Ihnen kein PCO vorliegt, kann es unter Umständen unterstützend wirken. Eine Follikelreifestörung kann in der Tat durch unterschiedliche Ansätze behandelt werden. Oft wird die Behandlung je nach Ursache individuell angepasst. Die Einnahme von Utrogestan und Myo-Inositol sind bereits Ansätze, die auf hormonelle Unterstützung abzielen. Es ist jedoch wichtig, die genaue Ursache der Follikelreifestörung zu klären, um gezielt behandeln zu können. Ob ein Gang in eine Kinderwunschklinik notwendig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wenn Sie bereits über mehrere Zyklen versucht haben, schwanger zu werden, und trotz der bisherigen Behandlungen keine Verbesserung feststellen, könnte eine weitergehende Abklärung in einer spezialisierten Kinderwunschklinik sinnvoll sein. Dort können auch zusätzliche diagnostische Schritte durchgeführt werden, wie beispielsweise eine genauere Untersuchung der Eierstockfunktion oder andere Tests zur Fruchtbarkeit. Es könnte auch von Vorteil sein, sich an eine Kinderwunschklinik zu wenden, um intensivere Unterstützung und Therapieoptionen wie etwa eine gezielte hormonelle Stimulation in Erwägung zu ziehen. Letztlich hängt dies von Ihrer individuellen Situation und Ihrem Kinderwunsch ab.


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