JulWie
Sehr geehrter Hr. Dr. Gagsteiger, wir befinden uns im Kinderwunsch und ich wollte Fragen, ob eine Reise in die USA mit ca. 12 Flugstunden jeweils hin und zurück, also 24 h insgesamt, eine Relevanz hat bezüglich der Strahlung? Entweder wäre ich zu dem Zitpunkt ganz frisch schwanger oder dann auf der Rückreise ebenfalls, wenn es klappen sollte. Kann so ein langer Flug eine Einistung verhindern oder einen frühen Abgang bewirken? Thrombosestrümpfe werde ich vorsorglich tragen. Vielen Dank!
Eine Reise mit dem Flugzeug, insbesondere über lange Strecken, führt zu einer etwas höheren Exposition gegenüber kosmischer Strahlung als am Boden. Dieser Anstieg ist jedoch relativ gering, und die Strahlungsdosen, die auf üblichen Flugreisen aufgenommen werden, gelten allgemein als sicher, auch während der Schwangerschaft. Ein Transatlantikflug kann etwa 0,05 Millisievert (mSv) pro Flug verursachen, was weit unter dem von der Internationalen Kommission für Strahlenschutz empfohlenen Grenzwert von 1 mSv für Schwangere liegt. Für zusätzlichen Schutz gibt es spezielle Strahlenschutzdecken, die entwickelt wurden, um die Strahlenbelastung zu reduzieren. Diese Decken sind aus Materialien gefertigt, die Strahlung effektiv abschirmen können. Obwohl der Einsatz solcher Decken normalerweise nicht notwendig ist, da die Strahlendosen auf Flugreisen bereits sehr gering sind, könnten sie für zusätzliche Beruhigung sorgen, insbesondere bei schwangeren Reisenden. Bezüglich Ihrer Sorge, ob ein langer Flug eine Einistung verhindern oder zu einem frühen Schwangerschaftsabgang führen könnte, gibt es keine stichhaltigen wissenschaftlichen Belege, die darauf hindeuten, dass Flugreisen in der Frühschwangerschaft das Risiko für diese Ereignisse erhöhen. Es ist wichtig, andere Risikofaktoren wie Dehydration und längere Immobilität zu managen, was Sie bereits mit dem Tragen von Thrombosestrümpfen angehen. Es ist jedoch immer eine gute Idee, solche Reisepläne mit Ihrem behandelnden Arzt oder Ihrer Ärztin zu besprechen, um individuelle Faktoren oder Bedenken zu berücksichtigen.
JulWie
Vielen Dank für Ihre umfassende Antwort! Was ich noch vergessen habe: schätzen die die USA auch als sicher ein was das Zikavirus betrifft? Danke!
In Bezug auf das Zika-Virus gelten die USA als relativ sicher, vor allem dank umfangreicher Präventionsmaßnahmen und eines gut ausgebauten Gesundheitssystems. Das Risiko einer Übertragung ist in den kontinentalen USA meist sehr gering, wobei gelegentlich lokale Übertragungen in Florida und Texas aufgetreten sind. Diese Fälle waren jedoch begrenzt, und schnelle Reaktionen halfen, weitere Ausbrüche zu verhindern. Für Reisende in die USA ist es immer eine gute Idee, die aktuellen Reisehinweise und Gesundheitswarnungen der US-Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC) zu überprüfen, da sich die Situation je nach Region und Jahreszeit ändern kann. Generell empfiehlt es sich, Schutzmaßnahmen gegen Mückenstiche zu ergreifen, insbesondere wenn man in subtropische oder tropische Gebiete der USA reist, wie zum Beispiel die südlichen Regionen Floridas oder Texass.