Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Najib N. R. Nassar:

Fehlgeburten und Ausschabungen

Dr. med. Najib N. R. Nassar

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Frauenarzt

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Frage: Fehlgeburten und Ausschabungen

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Hallo, ich hatte im Februar 2007, im Mai 2007 und im September 2007 jeweils eine Missed Abortion mit insgesamt 3 Ausschabungen. Davor habe ich nach 2 unkomplizierten SS 2 gesunde Kinder bekommen. Nach der dritten Fg wollte meine FÄ eigentlich keine Untersuchungen nach einer eventuellen Ursache der habituellen Aborte auf meine Anfrage hin starten, mit der Begründung, dass ich schon Kinder habe und zufrieden sein solle, meistens fände sich eh nichts. Ich habe dann wenigstens mit dem Verweis auf meine allgemeine Gesundheit durchsetzen können, dass die Gerinnung und die Schilddrüse abgeklärt wird. Beide Untersuchungen waren o.B. Eine Hormonuntersuchung verweigerte Sie mir ebenfalls mit der Begründung "solange Sie nicht alle 14 Tage bluten, spielt das keine Rolle in der Hinsicht auf Fehlgeburten". Sie sagte nur mir und meinem Mann vor der Abschlußuntersuchung nach der dritten Ausschabung, die Sie dann gar nicht mehr vornahm, ich solle aus (Ihrer) medizinischen Sicht nicht mehr schwanger werden. Zu dem Zeitpunkt war ich 31. Nungut, ich hielt mich nicht daran, wurde im November 2007 noch einmal schwanger und bekam einen gesunden Jungen. Da wir überglücklich waren, entschlossen wir uns für ein weiteres Kind. Ich wurde noch in der Stillzeit zweimal schwanger, einmal im Dezember 2008 und im März 2009, beide SS endeten wieder in Fg, einmal 1 Tag nach Ausbleiben der Regel, das zeite Mal 5 Tage danach und gingen normal mit der Regelblutung ab. Danach wurde ich nicht wieder schwanger. Jetzt am 10. Dezember testete ich wieder positiv ( nach Eisprung am 30. Zyklustag! ), jedoch bekam ich heute erneut, um 3 Tage verspätet, meine Mens, also wieder Fg. Meine Zyklen sind seit der Geburt meines letzten Kindes 41, 32, 44, 34, 39, 33, 34, 35, 33, und jetzt 47 Tage. Es ist alles kompliziert und mittlerweile habe ich auch aufgegeben, jemals noch einmal erfolgreich schwanger zu werden. Wie würden Sie die ganze Situation einschätzen, ist es wahrscheinlich dass ich durch die wiederholten Ausschabungen an Aschermann leide, und deswegen nur noch Fg habe? Oder kann allein die Hormonlage (verlängerte Zyklen) für soetwas verantwortlich sein ? Ich weiß im Moment nicht weiter, weiß auch nicht wohin mit meinem "Problem" , und doch belastet mich der Zustand, ich werde dieses Jahr auch schon 34. Ich habe seitdem auch keinen Frauenarzt mehr, da mein Vertrauen in die Ärzteschaft doch sehr gelitten hat. Ich denke nocheinmal so eine Reaktion wie von meiner alten FÄ verkrafte ich auch nicht mehr. Haben Sie Rat? Entschuldigen Sie bitte den "Roman". Viele Grüße, Betty


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Hallo Betty, die Auskunft Ihrer Frauenärztin war offenbar wenig einfühlsam, wobei es ein häufiges Phänomen ist, dass nach einer - oder gar mehrerer - Fehlgeburten, die aufgewühlten Emotionen einer Entäuschung den Boden ebnen und aus einer sachlichen Auskunft eine Kränkung hervorzurufen helfen. Oft werden unbewusste Schuldgefühle auf den Behandler oder den Überbringer schlechter Nachrichten projeziert. Daher wechseln viele Frauen die Praxis nach einer Fehlgeburt. Ich höre sehr oft auch, dass selbst bei sonst zufriedenen Patientinnen allein die Erinnerung an die Situation und das damit verbundene Leid, sie zum Arztwechsel motiviert. Inhaltlich stimme ich den Ausführungen der Ärztin NICHT zu. Hormonstörungen sind häufige Auslöser einer Fehlgeburtsneigung. Die verlängerten Zyklen (Oligomenorrhoe) sind häufige Indizien darauf. Ein Ashermann Syndrom ist nicht zu erwarten, aber Polypen oder Myome, sowie leichtere Verwachsungen sind denkbar. Weitere Abortursachen sind chronische Infektionskrankheiten. Die Anzahl bisheriger Geburten spielt keine Rolle, wenn es um das empfundene Leiden an einer Fruchtbarkeitsstörung geht. Die geschilderten Symtome sollten Anlass zu einer gründlichem Abklärung sein. Die schlechte Erfahrung mit der einen Ärztin sollte sie nicht davon abhalten, eine Praxis zu finden, bei der die Chemie und das Fachwissen stimmt. Meiner Erfahrung nach, sind die meisten GynäkologInnen menschlich und fachlich vertrauenswürdig.


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Ihr N. Nassar


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