Elisa123
Sg. Fr. Dr. med. Sonntag! Ich habe ausgeprägtes PCOS und bin nach einem Ovardrilling spontan schwanger geworden. Nun habe ich gelesen, dass schwangere PCOS-Frauen ein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko haben und zB. der Blutzucker und die Schilddrüse der Mutter besonders überwacht werden sollen. Als ich einen Arzt im Kinderwunschzentrum darauf ansprach, meinte er, dass das nicht wahr sei. Auch als ich meine Gynäkologin fragte, sagte sie mir, dass es kein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko bei PCOS gäbe. Meine Frage nun: Wie ist das nun wirklich? Gibt es ein erhöhtes Fehlgeburtsrisiko bei PCO oder nicht? Und wenn doch, warum bestreiten die Ärzte es? (Ich bin Österreicherin und habe das Gefühl, dass PCOS hier noch nicht sehr bekannt sein dürfte. Ist das vielleicht der Grund? Meinem ersten Frauenarzt zB.; fiel es über ein halbes Jahr gar nicht auf, dass meine Symptome, die vielen Zysten und der Hormonbefund eindeutig für PCOS sprachen. Er verwies mich dann zu einer Kollegin. Erst sie vermutete es.)
Das PCO-Syndrom gehört mit zu den häufigsten Ursachen einer Zyklusstörung und auch unerfüllten Kinderwunsches und sollte den Ärzten hier bekannt sein. Erst einmal herzlichen Glückwunsch zu der Schwangerschaft! Das Fehlgeburtsrisiko ist erhöht, wobei es häufig nicht ganz einfach ist, die zugrundeliegenden Ursachen klar zu trennen - z.B. haben viele Patientinnen mit PCOS auch eine Adipositas, was per se eine Fehlgeburtsrisiko darstellt. Ein Zuckerbelastungstest gehört jetzt für jede Schwangere zu den Mutterschaftsrichtlinien, bei Risiken erst recht. Da Schilddrüsenfunktionsstörungen bei Frauen grundsätzlich häufig und von Relevanz für den Schwangerschaftsverlauf sind, wäre eine einmalige Bestimmung wünschenswert, ist aber kein fester Bestandteil der Mutterschaftsrichtlinien. Bleiben Sie positiv, auch Ihre Ärzte wollten Sie zunächst sicher nicht zusätzlich beunruhigen! B. Sonntag