Frage im Expertenforum Kinderwunsch an Dr. med. Roxana Popovici:

Erhöhte ANAs

Dr. med. Roxana Popovici

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Frauenärztin

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Frage: Erhöhte ANAs

isali

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Sehr geehrte Frau Dr. Popovici, ich hatte im letzten Jahr 3 Missed Abortions in der 8.-11. SSW (habe vorher schon 2 gesunde Jungs geboren), die mich sehr ratlos machen. Humangenetisch konnte bei den Embryonen keine Auffälligkeit gefunden werden, auch sonst habe ich keine Erkrankungen. Bei der Blutgerinnung kam nur ein stark erhöhter Wert der ANAs (1:1000) heraus und auch sonst habe ich teilweise Probleme mit dem Immunsystem (Heuschnupfen, Hautreaktionen). Die Hämatologin sagte mir aber, dass das nicht mit den FG zusammenhängen kann. Nun habe ich aber im Internet gelesen, dass erhöhte ANAs zu entzündlichen Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut und dadurch zur Mangelversorgung des Embryos führen können... Denken Sie, daran könnte etwas dran sein? Würden Sie eine Frau mit meiner Vorgeschichte im Bezug auf die ANAs irgendwie medikamentös behandeln? Vielen Dank!


Dr. Roxana Popovici

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Hallo, 95% aller Aborte sind genetisch bedingt. ANAs haben keinen messbaren Einfluss. Alles Gute, RP


isali

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Das kann ich leider bei 3FGs in Folge ohne genetische Auffälligkeit bei uns oder den Embryonen nicht glauben. 95% ist denk ich auch etwas hoch gegriffen, ich hab von 60-70% gelesen. Und dass die Immunologie eine Rolle spielt, ist inzwischen klar, denn selbst die Unikliniken forschen und behandeln danach. Aber da scheint jeder Arzt noch so seine eigene Meinung zu haben.


Dr. Roxana Popovici

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Hallo, ja, das verstehe ich. Aber alle Tests sind nun mal beschränkt in ihren Möglichkeiten, somit wissen Sie nicht 100%ig, dass die Embryonen wirklich gesund waren. Immerhin haben Sie zwei gesunde Kinder, d.h. Ihr Körper hat damals alles "richtig" gemacht. Warum soll er jetzt plötzlich angeblich gesunde Embryonen "abstoßen"? Hier die neuste Studie dazu: Recurrent pregnancy loss evaluation combined with 24-chromosome microarray of miscarriage tissue provides a probable or definite cause of pregnancy loss in over 90% of patients F Popescu C R Jaslow W H Kutteh Human Reproduction, https://doi.org/10.1093/humrep/dey021 Published: 12 March 2018 Auch Uniklinik. Und natürlich ist das auch nicht der Weisheits letzter Schluss. Aber bisher weisen alle Untersuchungen zumindest mehr in diese Richtung als in andere Richtungen - statistisch gesehen. Individuell kann es auch anders aussehen. Deswegen sollen und müssen Unis auch an der Immunologie forschen , da der Mensch nur so etwas dazu lernt und das für uns alle sehr, sehr wichtig ist. Aber ich kann Ihnen (vor allem ohne Sie zu kennen) nur Wahrscheinlichkeiten sagen und mehr nicht. Sie wollten auch nur eine Meinung und keine Behandlung. Und ja, jeder Arzt hat seine eigene Meinung, aber die bekommen wir durch viel, viel, viel lesen und auch durch eigene Untersuchungen und sie ist meist nicht einfach erfunden ;-). Alles Gute, RP


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