Chrissylein85
Lieber Dr. Grewe, ist aus Ihrer Sicht eine evtl. Endometriose entscheidend wenn sowieso aufgrund stark eingeschänktem Spermiogramms eine ICSI-Behandlung erfolgt? Ändert bspw. eine Endometriose-Entfernung etwas an den Chancen? Ich habe sowohl schon gelesen, dass es gar nichts ändert, aber auch dass evtl. eine entzündliche Umgebung dadurch verbessert könnte und die Chancen der Befruchtung, Einnistung, Eizellreifung etc. besser werden könnten. Gerne würde ich Ihre Meinung dazu wissen. Am Rande falls wichtig: 34 J., 4 Icsi-Zyklen bislang ohne Einnistung (3 Blastozysten, 3 Mehrzeller bei den Transferen, in unterschiedlicher Qualität a/b-b/c). Hysteroskopie unauffällig, keine Plasma-/Killerzellen, keine Gerinnungsstörung, eingestellte Autoimmunthyreoiditis. Zumindest V.a. auf Endometriose, bislang aber nicht klar bestätigt oder ausgeschlossen. Herzlichen Dank!
Hallo, eine Endometriose kann einen Einfluss auf die Schwangerschaftsrate haben. Wie Sie schon schreiben werden hierbei die Entzündungsfaktoren als Ursache diskutiert. Ob nun in Ihrer Situation wirklich eine LSK sinnvoll ist, kann ich so nicht sicher beurteilen. Gibt es denn Hinweise auf eine Endometriose? Zysten? Erweiterte Eileiter? Schmerzen bei der Periode? Nach 4 erfolglosen ICSI-Behandlungen würde ich mit meinen Patientinnen einen ERA-Test durchführen. Viele Grüße Christoph Grewe
Chrissylein85
Lieber Dr. Grewe, bisher hatte ich keine Zysten, von Auffälligkeiten des Eileiters war keine Rede. Geäußert wurde vor einiger Zeit mal der Verdacht einer "Endometriose in der Gebärmutter" (dann wohl Adenomyose?) im Ultraschall, was später aber dann doch kein Thema mehr war (müsste man dann auch bei einer Hysteroskopie Auffälligkeiten erkennen?). Schmerzen ja, häufiger starke Schmerzen beim Eisprung, 1-2 Tage danach wieder etwas besser und zur Periode hin wieder zunehmend, jedoch nicht so, dass ich unbedingt Schmerzmittel nehmen müsste. Ich bin unsicher bezüglich einer Laparoskopie, sie würde wenn dann eher auf meinen Wunsch hin erfolgen. Meine Ärztin vertritt die Meinung, dass es die Therapie/Chancen nicht verbessern würde, auch wenn eine evtl. vorhandene Endometriose entfernt würde. Ich habe Sorge mir nach einem 5. Behandlungszyklus bei einem negativ wieder die gleiche Frage zu stellen. Was würden Sie raten (ich weiß, dass es meine Entscheidung ist)? Bezüglich ERA: haben Sie damit gute Erfahrungen gemacht? also weicht das Implantationsfenster tatsächlich häufig ab bei mehreren gescheiterten Transfers bzw. haben Sie dann häufig Erfolg beobachtet bei einem angepassten Transfer? Leider hält mein Zentrum jetzt auch nicht so viel von ERA..... Vielen lieben Dank für die geduldige Beantwortung der Fragen hier!
Hallo, die OP ist tatsächlich nicht zwingend erforderlich, kann aber diskutiert werden. Viele sind skeptisch wegen dem ERA-Test und er wird auch weiterhin viel diskutiert. Ich persönlich mache ihn gerne bei Patientinnen, die nach 6 "idealen" Embryonen nicht schwanger sind. Dann liegt die kumulative SS-Rate in der Regel bei über 70% und ein auffälliges Ergebnis wird wahrscheinlicher. Viele Grüße Christoph Grewe
Sandy-80
Hallo, Ich habe selber Endometriose und habe für das erste Kind fast zwei Jahre gebraucht, um schwanger zu werden. Ich hatte sogar eine Laparaskopie nach einem Jahr. Das hat leider nichts bei mir genützt. Danach habe ich mich über Alternativen informiert. So wie du schreibst, ist Endometriose wahrscheinlich eine Entzündung. Es gibt sogar Meinungen, dass diese Entzündung dazu führt, dass das Milieu in der Gebärmutter ungünstig ist für eine Einnistung. Und das wird leider nicht durch eine ICSI umgangenen. Lange Rede, kurzer Sinn, ich habe gelesen, dass eine vegane Ernährung Entzündungen im Körper vorbeugt. Nach einem Monat veganer Ernährung hatte ich keine Schmerzmittel während der Periode nehmen müssen. Davor waren es 5 am ersten Tag der Periode. Nach vier Monaten war ich schwanger. Das war 2018. 2020 habe ich wieder angefangen mich vegan zu ernähren und es hat im ersten Monat geklappt. Kann auch Zufall sein, vielleicht aber auch nicht. Zusätzlich habe ich einige Vitamine genommen, um die Eizellenqualität zu erhöhen. Falls es dich interessiert, sag Bescheid und ich kann dir gerne die Liste geben. Viel Erfolg!
Cave! Ich halte eine vegane Ernährung für absolut falsch, wenn man schwanger werden möchte! Im Einzelfall kann dies vielleicht durch Zufall klappen, aber sich einseitig und ganz ohne tierische Produkte zu ernähren ist sicher der falsche Weg!
Sandy-80
Ich bin mir bewusst, dass die meisten Schulmediziner dies nicht befürworten... Heißt aber nicht, dass sie alles wissen und immer im Recht sind. Bis heute gibt es nun mal keine schulmedizinische (langhaltige) Lösung für die Endometriose! Man kann auch die vegane Ernährung einstellen, sobald es mit der Schwangerschaft geklappt hat, so wie ich es getan habe und sobald die Entzündung im Körper gehemmt ist. Es heißt nicht, dass es ein Allheilmittel ist, aber vielleicht gibt es Frauen, die auch diese Möglichkeit ausprobieren möchten, wenn schon die ICSIs und Co. nicht klappen! Bei mir hat es zweimal geklappt und das erste Kind ist absolut gesund auf die Welt gekommen! Btw wird eine gut geplante(!) vegane Ernährung wird auch von der deutschen Gesellschaft für Ernährung für gesund befunden. Einzig B12 muss man supplementieren. Und der menschliche Körper geht schon nicht zu Grunde, wenn er ein paar Monate auf Fleisch, Milch und Co. verzichtet, dafür in großen Mengen Obst und Gemüse zu sich nimmt! Eher das Gegenteil tritt ein!
Niemand behauptet, dass die Schulmedizin auf alle Themen eine Antwort hat. Und besonders die Endometriose ist bis heute nicht sicher verstanden. Ihre Bemerkung zur Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zur veganen Ernährung kann ich leider nicht so stehen lassen, denn sie ist deutlich kritischer, als von Ihnen beschrieben: "Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat auf Grundlage der aktuellen wissenschaftlichen Literatur eine Position zur veganen Ernährung erarbeitet. Bei einer rein pflanzlichen Ernährung ist eine ausreichende Versorgung mit einigen Nährstoffen nicht oder nur schwer möglich. Der kritischste Nährstoff ist Vitamin B12. Zu den potenziell kritischen Nährstoffen bei veganer Ernährung gehören außerdem Protein bzw. unentbehrliche Aminosäuren und langkettige n-3 Fettsäuren sowie weitere Vitamine (Riboflavin, Vitamin D) und Mineralstoffe (Calcium, Eisen, Jod, Zink, Selen). Für Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche wird eine vegane Ernährung von der DGE nicht empfohlen. Wer sich dennoch vegan ernähren möchte, sollte dauerhaft ein Vitamin-B12-Präparat einnehmen, auf eine ausreichende Zufuhr vor allem der kritischen Nährstoffe achten und gegebenenfalls angereicherte Lebensmittel und Nährstoffpräparate verwenden. Dazu sollte eine Beratung von einer qualifizierten Ernährungsfachkraft erfolgen und die Versorgung mit kritischen Nährstoffen regelmäßig ärztlich überprüft werden." Ob dies in der Kinderwunschzeit wirklich sinnvoll ist, stelle ich maximal in Frage! Viele Grüße Christoph Grewe
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